Der Slowake Peter Sagan hat Unglaubliches geschafft: Der 27-Jährige vollendete am Sonntag bei den Titelkämpfen in Bergen (Norwegen) als erster Fahrer in der Geschichte von Rad-Weltmeisterschaften den Hattrick im Straßenrennen. Der Fahrer des Bora-Teams setzte sich nach 267,5 Kilometern im Sprint vor Lokalmatador Alexander Kristoff und dem Australier Michael Matthews durch.
Sagan widmete den Sieg dem bei einem Unfall im Training heuer tödlich verunglückten Michele Scarponi - der Italiener hätte am Montag seinen 28. Geburtstag gefeiert - und seiner Frau, die das erste Kind erwartet. "Der Sieg ist etwas Spezielles, das kann man nicht planen. Es ist ein tolles Ende der Saison", freute sich der während der heurigen Tour de France ausgeschlossene Rad-Star. "Ich danke meinen Teamkollegen und den Freunden in anderen Gruppen." Nach der WM reiste Sagan zu einem Pressetermin am Montag in Osttirol, einem Trainingsquartier seines Bora-Rennstalls.
Sagan war nach einem Sieg auf der WorldTour verkühlt aus Kanada zurückgekehrt und erst kurzfristig nach Norwegen gereist. Als es drauf ankam, war der achtfache Etappensieger der Tour de France aber erneut zur Stelle. "Es tut mir leid für Kristoff, dass ich den Norwegern die Feiern etwas verpatzt habe", meinte Sagan in Richtung des knapp geschlagenen Norwegers, der den Zielsprint angezogen hatte. Alleine im Zentrum Bergens hatten mehr als 100.000 Zuschauer für Stimmung gesorgt.
Auf der drittletzten der elf Runden hatte sich auch Marco Haller ganz vorne gezeigt. Der Kärntner, ein Teamkollege Kristoffs bei Katjuscha, riss mit sieben anderen Fahrern aus. Nach rund 30 Kilometern an der Spitze wurde die Gruppe aber rund 30 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Im Finale kam Haller noch zu Sturz, er rollte als 113. mit 9:24 Minuten Rückstand über die Linie. Vuelta-Etappensieger Stefan Denifl, der kurzfristig anstelle von Gregor Mühlberger nominiert worden war, landete mit 2:32 Minuten Rückstand an der 69. Stelle.