Inmitten von Formel-1-Boliden, Hubschraubern, Motorrädern und einem Kampfjet wurde offiziell wohl eine neue Ära im Radsport eingeläutet. Red Bull Bora hansgrohe präsentierte im Hangar 7 nicht nur sein Team für die Tour de France rund um Hoffnungsträger Primož Roglič, es war auch der erste Termin unter neuer Flagge. Der Getränkehersteller aus Fuschl hat einen lange gemiedenen Weg beschritten und sich beim Rennstall von Manager Ralph Denk eingekauft. Mehrheitlich – und die Tour de France wird der erste große Auftritt. Der Start erfolgt am Samstag in Florenz, das Ziel ist am 21. Juli in Nizza und wegen der Olympischen Spiele nicht wie gewohnt in Paris.
Es soll aber auch der erste Angriff auf das Gelbe Trikot sein, bei dessen Vergabe das Team künftig ein Wörtchen mitzureden gedenkt. Im Vorjahr trug der Australier Jai Hindley das begehrte Trikot für Bora einen Tag lang, Denk weinte damals. Hindley steht wie Kapitän Roglič und auch Marco Haller im Aufgebot. Der Kärntner ist bereits zum neunten Mal bei der Tour dabei: „Die Tour ist einfach die Tour – das größte und wichtigste Radrennen der Welt. Dafür nominiert zu sein, empfinde ich als große Ehre und Anerkennung“, sagt er und fügt hinzu: „Ich freue mich riesig, als wäre es meine erste.“ Weiters wurden Aleksandr Vlasov, Danny van Poppel, Nico Denz, Bob Jungles und Matteo Sobrero nominiert. „Es ist verrückt, ein Teil davon zu sein“, sagte der Kapitän.
Dass Red Bull bei seinem Arbeitgeber eingestiegen ist, weiß Haller sehr zu schätzen. „Gerade als Österreicher macht es einen besonders stolz, das Logo auf der Brust zu tragen. Ich freue mich sehr, beim Einstieg von Red Bull in den Straßenradsport mit an Bord zu sein. Das Know-how, das hinter Red Bull steckt, kann das Team nur weiter nach vorne bringen.“ Red Bull stellt dem Team nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch spezifische Einrichtungen wie Trainingszentren zur Verfügung. So soll der Anschluss an die Visma und Team UAE in den kommenden Jahren gelingen.