Das Internationale Olympische Komitee will die Sommerspiele 2024 und 2028 gleichzeitig vergeben, das beschloss die IOC-Vollversammlung in Lausanne. Die Kandidaten für 2024 sind Los Angeles und Paris. Es ist ein historischer Beschluss, denn es ist erst die zweite Doppelvergabe in einem Jahrhundert: Im Juni 1921 waren die Spiele 1924 an Paris und 1928 an Amsterdam vergeben worden.

Eine Kommission aus IOC, Paris und Los Angeles soll nun bis zur nächsten Sitzung der Vollversammlung am 13. September in der peruanischen Hauptstadt Lima den rechtlichen Rahmen klären. Die Stadt, die nicht 2024 zum Zuge kommt, muss ihre Kandidatur für 2028 erklären. Sollten weder Los Angeles noch Paris Interesse daran haben, entscheidet das IOC in Lima nur über die Vergabe der Spiele 2024 zwischen den beiden.

Von den aktuell 95 IOC-Mitgliedern waren 83 in Lausanne. IOC-Präsident Thomas Bach stellte eine Mehrheit für die Doppelvergabe fest. Vor der Abstimmung versuchten beide Städte mit Präsentationen die IOC-Mitglieder davon zu überzeugen, sie schon für 2024 zu wählen. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron unterstützte die Pariser Delegation.

Das Rennen ist eng, denn das IOC hat beiden Kandidaten eine gute Bewerbung bescheinigt. Sowohl in Los Angeles als auch in Paris halten sich nach jetzigen Planungen die Kosten im Rahmen, und in beiden Metropolen ist die Begeisterung der Bürger groß.

Für 2024 hatten sich ursprünglich auch Hamburg, Boston, Rom und Budapest beworben. Alle vier zogen zurück. Grund war fast immer das Misstrauen der Bürger in das Versprechen, die Ära des teuren Gigantismus bei Olympia sei vorbei. Für Boston ging Los Angeles ins Rennen.