Die Olympia-Organisatoren von Rio de Janeiro (Brasilien) wollen ihre noch offenen Schulden in Sachgütern abstottern. Bisher unbezahlt sind nach den Sommerspielen von 2016 noch Rechnungen in Höhe von rund 100 Millionen Reais (30 Millionen Euro). Den Gläubigern werden einem Bericht der Agentur Bloomberg zufolge nun Klimaanlagen, Generatoren und Elektrokabel angeboten. Zudem sollen sie auf 30 Prozent der Forderungen verzichten.
Das Olympia-Organisationskomitee stellt im Juni seine Arbeit ein. Sind bis dann nicht alle Schulden beglichen, werden die Außenstände auf die Stadt und den Bundesstaat Rio de Janeiro übertragen. Diese stehen allerdings selbst kurz vor der Pleite. Brasilien leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise und wird von einem massiven Korruptionsskandal erschüttert, in den auch viele Spitzenpolitiker verwickelt sind.
Die Organisationskosten der Spiele betrugen etwa 2,6 Milliarden Euro, wovon das Internationale Olympische Komitee gut die Hälfte übernahm – vorgezogene Ratenzahlungen retteten die Organisatoren damals schon vor dem Zusammenbruch. Grund der klammen Lage ist das Ausbleiben von zugesagten öffentlichen Geldern – statt 250 Millionen Reais (75 Millionen Euro) flossen laut Andrada nur 90 (27). Während der siebenjährigen Vorbereitungsphase auf Olympia begann die dramatische Finanzkrise Brasiliens.