Wenn Schwimmer Michael Phelps von den Olympischen Spielen aus Rio de Janeiro zurück in die USA kommt, erwartet ihn nicht nur viel Anerkennung für seine fünf neuen Goldmedaillen, sondern auch eine Steuerrechnung.Er und seine Kollegen müssen nicht nur ihre Prämien versteuern, sondern zusätzlich auch den Wert ihrer Medaillen. Zum Glück für Phelps bestehen die olympischen Goldmedaillen nur zu gut einem Prozent aus Gold. Die 500 Gramm schweren Edelmetallscheiben sind in Rio aus reinem Silber mit einem sechs Gramm schweren Goldüberzug gefertigt.
Doch angesichts der Edelmetallpreise haben die Medaillen auch so neben dem ideellen auch noch einen tatsächlichen Wert. Jede Goldmedaille wäre gut 507 Euro wert. Wäre sie komplett aus Gold, hätte sie sogar einen Wert von über 19.000 Euro. Eine Silbermedaille bringt es immerhin noch auf rund 280 Euro. Phelps muss daher angesichts von fünf Gold- und einer Silbermedaille etwa 2815 Euro versteuern. In der Summe sind die Abgaben für die Prämien noch nicht enthalten. Für Gold gibt es als Belohnung eine Prämie von knapp 23.000 Euro. Davon sind knapp 8000 Euro als Steuer fällig.
Für alle US-Medaillen zusammen (Stand 1. August) kassieren die amerikanischen Steuerbehörden laut «Washington Times» fast 310.000 Euro. Einen Tag nach Veröffentlichung der Zahlen durch «Americans for Tax Reform» forderte der republikanische Senator Marco Rubio, die Besteuerung abzuschaffen und legte einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor. Athleten, die ihr Leben dem sportlichen Erfolg verschrieben hätten, dürften nicht bestraft werden, wenn sie ihn erreichten, so Rubio laut der Zeitung.