Thomas Zajac und Tanja Frank haben in der Nacht von Sonntag auf Montag einen letzten emotionalen Höhepunkt in Rio erlebt: Bei der feierlichen Schlusszeremonie fungierte das Segel-Duo, das für Österreichs einzige Medaille bei den diesjährigen Sommerspielen verantwortlich zeichnet, als Fahnenträger. "Gemeinsam mit Tanja die Flagge tragen zu dürfen, war eine wirklich große Ehre", sagte Zajac danach.

"Die Schlussfeier war trotz des schlechten Wetters ein fantastisches Erlebnis. Rio bleibt für uns unvergessen, wir haben hier in den vergangenen vier Jahren sehr viel Zeit verbracht und nehmen unglaublich viel mit. In erster Konsequenz natürlich den sportlichen Erfolg, aber auch sehr viel wertvolle Momente", meinte der 30-jährige Zajac.

Noch nicht realisiert

Partnerin Frank fällt es noch immer schwer, die Medaille im Nacra 17 zu realisieren: "Mir ist vor lauter Adrenalin und aufgrund der vielen Glückshormone schon beinahe schwindelig, ich bin extrem stolz und nach wie vor ein wenig fassungslos."

Während Zajac/Frank mit Bronze überraschten, konnten andere, wie die 470er Lara Vadlau/Jolanta Ogar, die in sie gesteckten Hoffnungen nicht erfüllen. Vadlau, die zuletzt eine Fortsetzung der Karriere auch von der Förderung abhängig machte, ruderte am Montag ein wenig zurück: "In meinen ersten Reaktionen waren meine Aussagen emotional stark beeinflusst, ich war und bin sehr enttäuscht, damit war der Inhalt sicher nicht immer am Punkt", sagte die Kärntnerin.

Ursachenforschung

Gemeinsam mit Ogar wolle sie nun in aller Ruhe Ursachenforschung betreiben. "Ich freue mich extrem auf zu Hause, wo ich etwas Abstand gewinnen und über die Zukunft nachdenken möchte." Die 22-Jährige stellte aber klar: "Unabhängig dessen denke ich aber schon, dass die Bürokratie im Sport kontraproduktiv ist und die Gelder noch sinnvoller verteilt werden könnten."

Vor der Rückkehr am 24. August mussten die Segler eine letztes Manöver erfolgreich meistern. Das Olympia-Equipment, laut Angaben des Segelverbands unter anderem ein Dutzend Segelboote, 25 Masten, 30 Garnituren Segel, 4,5 Kilometer Schoten, 600 Kilogramm Werkzeug und drei Motorboote, musste in zwei je zwölf Meter lange Container verpackt werden.