Deutschlands Fußball-Frauen haben erstmals Olympia-Gold gewonnen. Die DFB-Auswahl besiegte Schweden am Freitag im Maracana von Rio de Janeiro mit 2:1 (0:0) und sorgte für einen perfekten Abschied von Bundestrainerin Silvia Neid. Matchwinnerin war Dzsenifer Marozsan. Die Mittelfeldspielerin traf mit einem Traumtor in der 48. Minute zum 1:0 und leitete das Eigentor von Linda Sembrant (61.) ein.
Stina Blackstenius (67.) konnte mit ihrem Anschlusstreffer den Sieg der Deutschen nicht mehr verhindern. An gleicher Stätte hatten die deutschen Männer vor zwei Jahren ihren WM-Triumph gefeiert.
Der Olympiasieg ist der krönende Karriere-Abschluss für Neid, die als Spielerin, Assistentin und Bundestrainerin an allen bisherigen Erfolgen der DFB-Fußballerinnen beteiligt war: Zweimal Weltmeister, achtmal Europameister, dreimal Olympia-Bronze - und nun Gold bei Olympia in Rio.
Nach einer torlosen ersten Halbzeit nahm die Partie nach dem Seitenwechsel richtig Fahrt auf. Zunächst zirkelte Marozsan den Ball aus 16 Metern unhaltbar in den Winkel. Nach gut einer Stunde jubelten die Deutschen erneut. Ein Freistoß von Marozsan klatschte an die Stange, den Abpraller bugsierte Sembrant ins eigene Netz.
Doch die ebenfalls erstmals in einem Olympia-Finale stehenden Schwedinnen um Erfolgstrainerin Pia Sundhage gaben sich nicht geschlagen. Die eingewechselte Blackstenius schloss einen gelungenen Angriff ab. Mit Glück und Geschick brachte das DFB-Team den historischen Sieg aber über die Zeit.
Bronze ging an Kanada, die Nordamerikanerinnen setzten sich im Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Brasilien mit 2:1 durch. Schon 1996 in Atlanta bei der Olympia-Premiere des Frauenfußballs, 2000 in Sydney und vor vier Jahren in London waren die Brasilianerinnen nicht auf dem Podest. Zwei Silbermedaillen von 2004 und 2008 bleiben die magere olympische Ausbeute der Südamerikanerinnen.