Die Paralympics in Rio de Janeiro finden trotz dramatischer Finanznöte der brasilianischen Veranstalter statt. Das hat IPC-Chef Philip Craven am Freitag versichert. Allerdings mussten dafür die Kosten dramatisch gesenkt werden. "Noch niemals in der 56-jährigen Geschichte der Paralympischen Spiele mussten wir mit solchen Umständen zurechtkommen", sagte Craven.

Brasilien erlebt gerade die heftigste Rezession seit den 1930er-Jahren, was auch den gerade laufenden Olympischen Spielen große finanzielle Probleme bereitet. Dazu kommt eine politische Krise nach der Suspendierung von Staatspräsidentin Dilma Rousseff.

Während ein Richter weitere Zahlungen Rios für Olympia gestoppt hat, ist die Situation für die folgenden Sommerspiele der behinderten Sportler offenbar dramatisch. Nur durch starke Einsparungen bei Personal, Transport und Freiwilligen sowie der Schließung einiger Pressezentren und der Zusammenlegung einiger Sportarten im Olympic Park konnte die Situation nun offenbar gerettet werden. Obwohl auch nur zwölf Prozent der Eintrittskarten verkauft sind, würden die Spiele mit allen 22 Sportarten stattfinden, bestätigte Craven.

Ungeklärt sind aber noch ausstehende Gelder für die Reisekosten der Teams. "Wir hoffen, dass die bald bezahlt werden", sagte Craven. Die Übernahme der Reisekosten seien den 165 teilnehmenden Nationen von den Organisatoren zugesagt und Ende Juli fällig gewesen, berichtete der IPC-Chef. "Einige kleinere Länder können die Anreise nicht vorfinanzieren und brauchen das Geld jetzt gleich", betonte Craven, ohne Namen zu nennen.

"Seit uns die Probleme komplett bewusst sind, haben wir deshalb alles getan, um Lösungen zu finden", betonte Craven. "Hätten wir früher konkretere Informationen über die Situation gehabt, hätten wir uns besser darauf einstellen können." Österreichs Team für die Paralympics in Brasilien wird kommenden Mittwoch in Wien bekannt gegeben und verabschiedet.