Dramatisch endeten die 400 m der Frauen. Die lange in Führung liegenden Shaunae Miller von den Bahamas wurde von der heranstürmenden Allyson Felix aus den USA arg in Bedrängnis gebracht, sie strauchelte auf der nassen Laufbahn wenige Meter vor dem Ziel und rutschte auf dem Bauch über die Linie.

"Stagediving" war in dem Falls scheinbar der schnellere Weg, Miller gewann Gold in persönlicher Bestleistung und JBWZ von 49,44 Sekunden vor Felix (49,51). Bronze ging an die Jamaikanerin Shericka Jackson (49,85). Felix hätte als erste Leichtathletin eine fünfte Goldmedaille bei Olympia gewinnen können. So revanchierte sich Miller für die WM-Niederlage 2015 und verpatzte der Kontrahentin diesen Coup. "Auf diesen Moment habe ich gewartet", bejubelte Miller den Triumph.

Heftiger Regen hatte den Beginn der Abendsession verzögert, die Vorläufe über 110 m Hürden der Männer gingen bei extrem nassen Verhältnissen in Szene. Das führte zu dem Kuriosum, dass nach dem als letzten Programmpunkt vorgesehene 400-m-Rennen der Frauen noch ein Hürden-Lauf ausgetragen wurde, in dem sich die Nicht-Direktqualifizierten noch einmal für den Aufstieg messen durften.