Beim Olympia-Marathon in Rio liefen Anna und Lisa Hahner Hand in Hand über die Ziellinie. Sie strahlten über das ganze Gesicht. Und das, obwohl sie nur 81. und 82. wurden.

Das Medieninteresse war ihnen sicher. Da ging auch unter, dass etwa Anja Scherl, ebenfalls Deutsche, 44. wurde.

Das stößt der deutschen Serienmeistern Sabrina Mockenhaupt Sauer auf: "Sie haben heute auch gekämpft, also kann man ihnen keinen Vorwurf machen, sie hätten nicht alles gegeben. Ich wünschte mir nur endlich mal die Ehrlichkeit, mal zuzugeben, dass es mal nicht so gelaufen ist", schrieb die 35-Jährige auf Facebook: "Warum muss man mit aller Gewalt verkaufen wollen, dass man immer lacht und alles immer super ist? Ich liebe Menschen mit Ecken und Kanten und bin traurig, dass Anja Scherl bei dieser Inszenierung völlig untergegangen ist. Da fragt man sich, ob sich Ehrlichkeit und ein Kämpferherz in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch lohnt."

Mockenhaupt weiter: "Wer redet eigentlich von Anja Scherl? Wenige! Und die Medien? Zwillinge sind viel interessanter, und wenn sie noch zusammen ins Ziel laufen, ist das Medienspektakel perfekt!"