Das elektronische Konto der russische Doping-Kronzeugin Julia Stepanowa bei der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist illegal aufgerufen wurden. Laut Informationen der WADA vom Samstag beschaffte sich ein Unbefugter das Passwort der Leichtathletin und stieg in das System ein. Der virtuelle Eindringling hätte so unter anderem Details zum Aufenthaltsort der "Whistleblowerin" erfahren können.
Stepanowa und ihr Mann Witali halten sich nach den Enthüllungen über systematisches Doping in der russischen Leichtathletik an einem unbekannten Ort auf. Ein Zugang zum Athletensystem ADAMS kann Hinweise auf ihren Wohnort geben - deswegen hat Familie Stepanowa diesen jetzt verlassen. Das Versteckspiel geht von vorne los.
Witali Stepanow war früher übrigens Angestellter der RUSADA - Russian Anti-Doping Agency.
Aussagen ermöglichten Ausschluss der russischen Leichtathleten
Die Aussagen der Leichtathletin hatten maßgeblich dazu beigetragen, dass der WADA-Ermittler Richard Pound in seinem Bericht Beweise für die Praktiken zusammentragen konnte. Auf Grundlage dieses Berichts waren die russischen Leichtathleten komplett von den Olympischen Spielen in Rio ausgeschlossen worden.
Wie die WADA weiter erklärte, wurde der Angriff durch die Sicherheitsvorkehrungen im ADAMS-System rechtzeitig entdeckt, um größeren Schaden zu verhindern. Stepanowa sei über die Umstände der Hacker-Attacke informiert, ihr Account gesperrt worden, um weiteren Missbrauch zu verhindern.
Mysteriöse E-Mails
WADA erklärt außerdem, dass einige Nutzer E-Mails erhalten haben, die so aussehen, als wären sie von der Welt-Anti-Doping-Agentur verschickt worden. In diesen Nachrichten werden die Nutzer aufgefordert auf einen Link zu klicken und persönliche Daten einzutragen. WADA hat von diesen E-Mails erfahren, eine weitere Nachricht ausgeschickt, in der von diesen Phishing-Mails gewarnt wird und auch auf der Homepage einen entsprechenden Banner eingebaut.