Der US-Amerikaner Michael Phelps hat am Donnerstag (Ortszeit) seine bisher beeindruckendste schwimmerische Machtdemonstration bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro abgeliefert. Über 200 m Lagen gewann er in 1:54,66 Minuten mit 1,95 Sekunden Vorsprung, obwohl er zur Hälfte des Rennens noch 1/100 zurückgelegen war. Er holte damit seinen vierten Titel bei diesen Spielen bzw. seinen gesamt 22.

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Unglaublich, aber damit hat der Amerikaner in seiner bisherigen Karriere bereits mehr olympische Goldmedaillen gehamstert als Österreich in der 120-jährigen Historie der Neuzeit unter den fünf Ringen. So hält die Alpenrepublik bei insgesamt 20 Mal Gold . . .

Uralt-Rekord übertroffen

Noch unglaublicher: Mit seinem 13. Einzel-Gold überflügelte Phelps nun sogar den Uralt-Rekord von Leonidas von Rhodos, der vor mehr als 2000 Jahren als Läufer in drei Disziplinen bei vier Sommerspielen (164 bis 152 vor Christus) zwölf Einzelsiege gefeiert haben soll.

Schneller als alle anderen
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Nachdem Phelps mit der kurzen und der langen Kraulstaffel der US-Amerikaner gewonnen hatte, hat er nun auch zwei Einzeltitel in der brasilianischen Metropole geholt. Am Dienstag war es jener über 200 m Delfin, womit er sich für die Niederlage 2012 in London rehabilitiert hat. Über die kürzere Lagenstrecke wiederum schaffte es der Ausnahmekönner, mit seiner 26. Medaille als Erster zum vierten Mal auf einer Einzelstrecke Olympiasieger zu werden.

Fünftes Gold möglich

Das ist auch noch am Freitag über 100 m Delfin möglich. Denn nur gut eine halbe Stunde nach seinem Sieg löste er im Semifinale die Delfin-Pflichtaufgabe, stieg in 51,58 Sek. als Fünftschnellster in den Endlauf auf. Sehr stark Joseph Schooling aus Singapur mit der Bestzeit von 50,83. Zwischen 200er und 100er hatte Phelps die 200-m-Siegerehrung, nach der er nicht zum Foto-Posing und seinem Sohn Boomer, sondern fast direkt zurück auf den Startblock ging.

In einem weiteren Herren-Finale setzte sich mit Ryan Murphy über 200 m Rücken ebenfalls ein US-Amerikaner durch. In 1:53,62 Minuten gewann er mit recht komfortablen 34/100 Vorsprung auf den Australier Mitchell Larkin. Über 200 m Brust siegte die Japanerin Rie Kaneto in 2:20,30 gleich 1,67 Sekunden vor Julija Jefimowa, der Russin mit Dopingvergangenheit. Die 100 m Kraul gingen in 52,70 ex aequo an Simone Manuel (USA) und Penny Oleksiak (CAN).