Schwimmstar Michael Phelps hat sich für die Olympischen Spiele ein ganz besonderes Ziel gesetzt. "Es wäre fantastisch, als erster Schwimmer über dreißig Olympisches Gold in einem Einzelwettkampf zu gewinnen", sagte der 31 Jahre alte US-Amerikaner in einem Interview der deutschen Zeitung "Die Welt" (Samstag).

Der Rekord-Olympiasieger geht bei seinen fünften Spielen in drei Einzelwettkämpfen und mindestens einem Staffelwettbewerb an den Start. "Ich habe keine Lieblingsdisziplin. Ich will viermal Gold gewinnen. Aber es bringt nichts, das zu sagen. Ich wollte 2012 auch den Titel über die 200 Meter Schmetterling verteidigen und habe ihn doch verloren", sagte Phelps. Der 18-fache Olympiasieger gibt zu, "dass niemand mehr Druck auf mich ausübt, als ich selbst".

Tun, was man will

Die Vorbereitung auf die Spiele in Rio sei wesentlich besser gelaufen als jene auf die Spiele von London. Über diese Zeit sagte Phelps: "Ich wollte nicht trainieren. Ich wollte nicht wirklich dort sein, sondern habe nur so meine Zeit damit verbracht. Ich hatte mir kein Ziel gesetzt. Ich ließ mich einfach von den Gefühlen des jeweiligen Tages treiben. (...) Wenn ich Lust hatte, irgendwo in Baltimore auszugehen, dann tat ich das. Ich habe einfach das getan, was ich wollte, wann ich wollte."

Nach einem Bericht der Zeitung "USA Today" soll der amerikanische Fahnenträger die Eröffnungsfeier am Freitag im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro vorzeitig verlassen haben. Nach seiner Runde durch die Arena sei Phelps ins olympische Dorf zurückgekehrt, hieß es.

"Doping ist beschissen"

Auf die Frage nach dem massiven Doping in Russland sagte Phelps der "Welt": "Doping ist beschissen. Es ist Scheiße! (...) Es wäre schön, wenn alle mit denselben Voraussetzungen starten würden. Aber ich glaube, es wird immer Personen geben, die so handeln."

Er selbst sei 2016 regelmäßig getestet worden. "In diesem Jahr haben sie mir mindestens zweimal im Monat Blut und Urin abgenommen, manchmal sogar dreimal", sagte der Familienvater. "Ich bin wahrscheinlich einer der am meisten in Sachen Anti-Doping kontrollierten Athleten in der olympischen Geschichte."