Aufgedeckt hat den Skandal die US-Zeitung "Indianapolis Star". Demnach sollen Verbands-Mitglieder trotz mehrmaliger Vorwürfe gegen Trainer wegen sexueller Belästigung die Vorwürfe vertuscht haben. Im Gegenteil, die betroffenen Coaches durften sogar weiter ihrer Arbeit nachgehen.

"USAG hat in diesem Punkt total versagt. Der Verband besass genügend Informationen, um dagegen vorzugehen. Das hätte meiner Tochter und allen anderen Mädels nicht passieren dürfen", sagt Lisa Ganser im Bericht. Ihre Tochter war eines der Belästigungsopfer, schreibt der Schweizer "Blick".

Verbandspräsident Steve Penny wehrt sich gegen die Vorwürfe und erklärte in der brasilianischen Metropole, dass sich "die USAG dazu verpflichtet fühlt, es den Behörden mizuteilen, sobald Anschuldigungen auftauchen. So haben wir es ja auch im Fall von Marvin Sharp getan."

2014 hatte USAG der Polizei tatsächlich von Beschuldigungen berichtet, wonach Sharp die Turnerinnen unsittlich berührt haben soll - allerdings erst vier Jahre nach ersten Vorwürfen. 2015 wurde Sharp zu einer Gefängnishaft verurteilt und nahm sich dort das Leben.