Die Lagoa Rodrigo Freitas bietet einen sensationellen Blick auf Christusstatue und Zuckerhut - und auf den Morro dos Dois Irmaos, den Berg der zwei Brüder. Wie geschaffen für die Ruderer Bernhard und Paul Sieber, die im Leichtgewichts-Doppelzweier am Sonntag (ab 16.20 Uhr MESZ) ihren ersten olympischen Einsatz haben. Nach guten und weniger guten Trainings bleibt die Zuversicht für den Finaleinzug.

Die endgültige Teilnehmerzahl will es, dass nur die Vorlaufsieger direkt in das Halbfinale aufsteigen. Alle weiteren Boote müssen ihr Können im Hoffnungslauf nochmals zeigen, es steigen zwei auf. Im folgenden Halbfinale ziehen die Top drei in das Finale ein. "Wir werden die Spannung gegen Ende hin aufbauen und an den Pausetagen Lesen, Gitarre spielen, Yoga machen", hat sich Paul Sieber vorgenommen.

Schwierige Verhältnisse

Auf die schwierigen Windverhältnisse hat sich das Brüderpaar gut eingestellt. "Generell heißt es, dass es bei Olympischen Spielen eine Riesenchance gibt, zu überraschen. Ich hoffe, dass es fair abgeht. Aber das sind Sachen, auf die wir keinen Einfluss nehmen können", weiß Bernhard, der am Samstag 26 wird und damit zweieinhalb Jahre älter als Paul ist. "Ich denke, dass wir auch ganz gut bei Welle und Wind rudern können, das haben wir in Wien auch immer wieder mal", versicherte der Jüngere.

Auch wenn im Training nicht immer alles funktioniert hat, so bleibt man im Sieber-Lager dennoch zuversichtlich. "Ich hatte zuletzt öfter das Gefühl, das ich kenne, seit mein Trainer mir mit 14 sagte, so rudert man schnell. Dieses Gefühl ist immer wieder gekommen. Auch hier hatte ich es schon", gewährte Bernhard, der Lebensgefährte der Snowboard-Olympiasiegerin Julia Dujmovits, Einblick. "Das Ziel ist, dass wir zu hundert Prozent die Besten sind, die wir sein können an dem Tag", sagte Paul.

Die Wiener haben im Laufe der Vorbereitung über den Winter im technischen Bereich vieles verändert und den Fokus klar auf Rio gelegt. "Es war (im Frühjahr/Anm.) vielleicht noch zu viel Unsicherheit im Schlag drinnen. Das haben wir ganz gut hinbekommen in den letzten Wochen", blickte Paul zurück. "Ich sehe uns eigentlich ganz gut auf dem Weg. Das Wichtigste, das wir geschafft haben, ist, dass es konstanter geworden ist. Das ist eine der wichtigsten Sachen für die Spiele. Weil es einfach darum geht, im Rudersport das Ding konstant durchzufahren", stellte Bernhard klar.