Mit einem Bericht über einen blutig verlaufenen Überfall auf den russischen Vize-Konsul in der Olympiastadt Rio de Janeiro hat die brasilianische Polizei für Verwirrung gesorgt. Russlands Botschaft in Brasília dementierte in der Nacht zu Freitag, dass ein russischer Vize-Konsul sich handgreiflich gegen einen Überfall gewehrt habe, wobei der Angreifer ums Leben gekommen sei.

Kein Vertreter des Konsulats in Rio sei in einen solchen Fall verwickelt, so die Stellungnahme der Botschaft. Die Polizei in Rio hatte davor mitgeteilt, dass ein mutmaßlicher Straßenräuber in einer Auseinandersetzung mit dem russischen Vize-Konsul gestorben sei. Der Diplomat habe sich gegen einen Überfall zur Wehr gesetzt, teilte die Polizei mit. "Der Vize-Konsul geriet in einen körperlichen Kampf mit dem Angreifer, in dessen Verlauf die Waffe des Angreifers Schüsse abgab", hieß es in einer Erklärung. "Der Angreifer starb noch am Tatort."

Die russische Botschaft erklärte hingegen: "Kein Vertreter des russischen Generalkonsulats in Rio de Janeiro war in einen versuchten Überfall verwickelt, der mit dem Tod des Verdächtigen endete."

Nahe dem olympischen Dorf

Der Vorfall fand nach Polizeiangaben in der Nähe des Olympischen Dorfs statt, in dem die Athleten untergebracht sind. Nähere Angaben zu dem angeblichen russischen Vizekonsul machten die Behörden zunächst nicht. Nach Informationen brasilianischer Medien ist der Mann gebürtiger Einwohner von Rio und zudem ein Experte in der Kampfsportart Jiu-Jitsu. Er sei mit seiner Frau und seiner Tochter in einem Auto im Stau festgesteckt, als zwei Männer die Familie ausrauben wollten.

Kriminelle nutzen Staus auf Rios Straßen regelmäßig für Raubüberfälle. Der neuerliche Vorfall machte abermals die angespannte Sicherheitslage in der Stadt kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele deutlich.