Das Judo-Entwicklungsprojekt in Nepal und Bhutan ist für Sabrina Filzmoser mehr als eine Aufgabe, sie steckt ihr ganzes Herzblut hinein. Auch deshalb freut es die Kämpferin aus Oberösterreich sehr, dass Phupu Khatri aus Nepal eine Wildcard für die Sommerspiele in Rio bekam und in der Gewichtsklasse bis 63 kg antreten wird.
"Ich habe mit ihr zusammengearbeitet. Sie war dann sechs Monate auf einem Fördercamp des Weltverbandes in Ungarn und darf nun dank Wildcard nach Rio reisen. Das ist eine klasse Geschichte. Die träumen so lange von den Spielen, das ist so weit weg für sie. Und dann merken Außenstehende, dass da gute Arbeit geleistet wird, sich jemand bemüht und das wird nun belohnt," sagte die 36-jährige Filzmoser zur APA - Austria Presse Agentur.
Khatri sei "keine schlechte Kämpferin", aber das Nepalesische Olympische Komitee könne es sich nicht leisten, sie zu Qualifikationsturnieren zu schicken. "Dann kämpft sie einmal ein Turnier, trifft auf die Weltranglistenfünfte und scheidet sicher aus. Da ist es schwer, Punkte zu machen", sagte Filzmoser über die Nummer 149 der Welt.
Schweres Schicksal
Die 19-Jährige hat in ihrem jungen Alter schon ein schweres Schicksal hinter sich. "Für mich ist es deswegen so emotional, weil ich dort schon oft Bergsteigen war, kenne die Familiengeschichte. Ihr Papa ist bei dem Lawinenunglück vor zwei Jahren als führender Sherpa ums Leben gekommen. Das war voll tragisch. Ich habe versucht, die Familie zu unterstützen, deswegen bin ich mit ihr so eng."
Filzmoser gibt in Rio ihren Abschied von Olympia, sie ist am nächsten Montag in der Kategorie bis 57 kg im Einsatz. Die Wettkampfkarriere wird sie ebenfalls zeitnah beenden. "Ich werde viel in Asien sein und weiter an meinem Entwicklungsprojekt arbeiten. Ich brauche keine Auszeit vom Judo, sondern sehe das dort als Herausforderung. Das ist was vollkommen anderes."