Die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat begonnen, über einen Ausschluss Russlands von den Sommerspielen in Rio de Janeiro wegen des Dopingskandals zu beraten. Unter Führung des deutschen Präsidenten Thomas Bach schaltete sich das IOC-Exekutivkomitee in einer Telefonkonferenz zusammen.
Ob eine Entscheidung noch am Sonntag verkündet wird, ist offen. Russlands Leichtathletik ist schon von den Spielen ausgeschlossen, die am 5. August beginnen.
Ob das Nationale Olympische Komitee Russlands suspendiert wird, berät das IOC vor allem auf Grundlage des Ermittlungsberichts der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) zum Doping. In dem Report war ein staatlich angeordnetes systematisches Doping nicht nur in der Leichtathletik festgestellt worden. Bisher ist noch nie ein Land wegen Dopingvergehen komplett von Olympischen Spielen ausgeschlossen worden.
Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) hält sich in der Beurteilung der Sachlage zurück und verweist auf eigene Anstrengungen im Anti-Doping-Bereich. "Man muss
die endgültige Entscheidung des IOC abwarten", meinte ÖOC-Präsident Karl Stoss vor den Beratungen der IOC-Spitze.
Die eigene Position im Kampf gegen Doping sei klar. "Wir als ÖOC unterstützen die Anti-Doping-Arbeit von WADA und NADA in vollem Umfang", sagte Stoss und verwies auf eine umfangreiche Anti-Doping-Aufklärungskampagne im Vorfeld von Rio.