Noah Lyles bleibt nach den 100 m auch über die 200 m auf Titelkurs. Der doppeltes Sprint-Gold anpeilende US-Amerikaner ließ sich am Donnerstag auch von einem kuriosen Crash zweier Carts vor seinem Halbfinal-Lauf nicht beirren. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie zwei der kleinen Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen zum Wettkampfbereich bringen, zusammenstießen. Der Jamaikaner Andrew Hudson hielt sich danach eine Hand vor das rechte Auge und hatte Probleme.
Der Lauf mit ihm und Lyles wurde daraufhin verschoben und mit Verzögerung ausgetragen. Hudson schied zunächst als Fünfter in 20,38 Sekunden aus und wurde vom Laufschnellsten Lyles (19,76 Sek.) getröstet. "Ich habe getan, was ich konnte", sagte Hudson und berichtete, er habe 20 Minuten lang in einem Behandlungsraum gesessen und auf eine Entscheidung gewartet. Er bekam nach eigener Aussage einen Glassplitter ins Auge und sehe ziemlich verschwommen.
Nachträglich wurde schließlich entschieden, dass Hudson doch im auf neun Starter aufgestockten Finale starten darf. "Es ist meine erste Weltmeisterschaft, so wird sie unvergesslich", sagte der 26-Jährige. "Vielleicht sollte ich das nächste Mal zu Fuß gehen." Lyles kann jedenfalls als erster Sprinter seit Usain Bolt im Jahr 2015 das Double holen.
Tentoglou siegt mit letztem Versuch
Gold wurde am Donnerstag im Weitsprung der Männer und im Hammerwurf der Frauen vergeben. Olympiasieger Miltiadis Tentoglou aus Griechenland siegte mit dem letzten Versuch und einer Weite von 8,52 m vor Wayne Pinnock aus Jamaika (8,50). Camryn Rogers (77,22 m) machte mit dem Wurfhammer das Doppel für Kanada perfekt, nachdem sich ihr Landsmann Ethan Katzberg bei den Männern durchgesetzt hatte.
Bei den 400 m der Männer ging der Titel an den 21-jährigen Antonio Watson aus Jamaika (44,22 Sek.), der den Briten Matthew Hudson-Smith (44,31) im Finish abfing. Die 400 m Hürden der Frauen entschied die Niederländerin Femke Bol in 51,70 Sekunden für sich.