Die AIU reagierte auf die Antworten von RUSAF auf eine ihm zugestellte Liste von Anti-Doping-Verstößen, in denen es einen "völligen Mangel an Reue" gegeben habe, hieß es in einer Mitteilung des unabhängigen Gremiums.
Entscheiden muss darüber das Exekutivkomitee des Weltverbands im kommenden Monat. RUSAF ist seit Aufdeckung des flächendeckenden Dopings in Russland seit 2015 suspendiert. Die AIU hatte den Präsidenten des russischen Verbandes, Dmitrij Schljachtin, und sechs weitere Personen vorläufig suspendiert, weil sie gefälschte Dokumente zur Rechtfertigung eines Verstoßes gegen den Aufenthaltsort des Hochspringers Danil Lysenko vorgelegt hatten.
In der AIU-Erklärung hieß es, dass der russische Verband "kein Material oder Beweismaterial" vorgelegt habe, das die Antworten auf die gestellten Fragen entkräftet hätten. Die Integritätskommission setzte zudem die Prüfung der Anerkennung russischer Leichtathleten als neutrale Athleten aus, die nur mit diesem Status an internationale Wettkämpfe teilnehmen dürfen.
Wie die AIU mitteilte, seien die Verstöße von RUSAF "äußerst schwerwiegend". Anstatt die Anschuldigungen zuzugeben und Reue zu zeigen, hat der russische Verband stattdessen "große Anstrengungen unternommen, jede Beteiligung an den Verstößen zu leugnen und andere zu beschuldigen".
Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat Russland für vier Jahre für internationalen Großwettkämpfe wie Olympische Spiele und Weltmeisterschaften gesperrt - nur geprüfte Sportler sollen als neutrale Athleten zugelassen werden. Gegen das Urteil der WADA hat Russland Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne eingelegt.