Die medizinischen Untersuchungen am Donnerstag im Aspetar Hospital in Doha haben eine Zerrung im linken Oberschenkel bei Mehrkämpferin Ivona Dadic ergeben. Der Verdacht auf Muskelfasereinriss bestätigte sich nicht. Die Oberösterreicherin war am Vortag bei der Leichtathletik-WM in der Auftaktdisziplin des Siebenkampfes ausgeschieden.
Dadic hatte während des Hürdensprints einen Stich verspürt und gestoppt. Wegen des Verdachtes auf Muskelfaserriss wollte man Donnerstag eine genaue Abklärung vornehmen. "Die Tests heute mit dem Ultraschall und dem Röntgen haben ergeben, dass es nur eine Zerrung ist. Das ist eine Riesen-Erleichterung für mich. Es ist viel besser fürs nächste Jahr und überhaupt für meine weitere Karriere, weil so natürlich keine große Narbe im Muskel entsteht und mich in Zukunft behindert", sagte Dadic.
Dadic war in Topform
Die Athletin hatte gut aufgewärmt, gut gedehnt, es gab keine Anzeichen für Probleme. "Wichtig war, das Teamarzt und Physio sehr rasch bei der Athletin waren und die notwendigen Sofort-Maßnahmen, besonders Kühlung der betroffenen Regionen, durchführen konnten, um mögliche Einblutungen in den Muskel möglichst klein halten zu können. Das hat ausgezeichnet funktioniert", erklärte Trainer Philipp Unfried, der ebenfalls erleichtert ist, dass es sich um keinen Einriss handelt.
Mental sei es freilich sehr schwierig für Dadic. "Weil sie sich ein Jahr lang genau auf diesen Wettkampf vorbereitet hat und er dann schon nach wenigen Sekunden vorbei ist. Es ist bitter für Ivona, weil sie die Topform hatte, um die Medaillen mitzukämpfen." Das sah auch die 25-Jährige so. "Ich bin sehr traurig, weil ich sehe, dass ich vorne mitkämpfen hätte können."
Verena Preiner aktuell auf Platz sechs
Seit 2015 hat Dadic jedes Jahr entweder in der Halle oder Freiluft eine Medaille bei Großereignissen gewonnen. Heuer galt ihre ganze Konzentration den Welttitelkämpfen in Katar. Den einzigen Siebenkampf bestritt die bereits für Olympia 2020 qualifizierte Mehrkämpferin in Ratingen aus dem Training heraus, Teamkollegin Verena Preiner nahm ihr als Siegerin den ÖLV-Rekord ab. Nach dem ersten Siebenkampftag in Doha ist Preiner Sechste und liegt in Schlagdistanz zu Bronze.