Die beiden Leichtathletik-Langstrecken-Legenden Haile Gebrselassie und Mo Farah befinden sich im Streit. Der Brite Farah, der am Sonntag den London-Marathon bestreiten wird, beschuldigt den Äthiopier Gebrselassie, ihm nicht geholfen zu haben, als er in dessen Hotel in Addis Abeba bestohlen worden war.

Laut Angaben des vierfachen Olympiasiegers Farah seien ihm 2.500 Pfund (2.900 Euro) in vier verschiedenen Währungen, zwei Mobiltelefone und eine wertvolle Uhr - ein Geschenk seiner Frau - aus einem abgesperrten Koffer aus dem Hotelzimmer gestohlen worden, während er an seinem 36. Geburtstag am 23. März bei einem Trainingslauf war. Farah beklagte auf einem Medientermin mit Journalisten vor dem London-Marathon, dass ihm das Hotelpersonal nicht geholfen und Gebreselassie nicht auf seine Mails und Anrufe reagiert habe.

Hotelrechnung noch offen

Dass der Brite dann seine Nachrichten an den Afrikaner öffentlich machte, erzürnte Gebrselassie. Die Anschuldigungen seien unbewiesen, teilte dieser mit und sprach von Diffamierung seines hart erarbeiteten Rufes und Geschäftes. Zudem habe Farah trotz eines Preisnachlasses seine Hotelrechnung in Höhe von 2.313 Pfund (2.670 Euro) noch nicht bezahlt - und es auch abgelehnt, die Wertsachen in einen Safe zu geben.

Außerdem habe sich Farah während seines Aufenthalts beschämend benommen, es habe mehrere Beschwerden gegeben. "Er wurde der Polizei gemeldet, weil er in einem Fitnessstudio jemanden angegriffen hat. Aber dank meiner Intervention wurde die Anklage fallengelassen", schrieb der zweifache Olympiasieger Gebrselassie in einer Erklärung. Man habe die Sache mit dem Diebstahl nicht leichtfertig genommen. Die Polizei habe ihre Arbeit gründlich gemacht, Angestellte des Hotel seien in Gewahrsam genommen worden, man habe aber nichts gefunden.