Es ist eine besondere Geschichte: Isaac Makwala aus Botswana ist einer der schnellsten Sprinter der Welt. Nicht wie Usain Bolt über die 100 Meter, sondern über die langen Distanzen. Über die 400 Meter - und die 200 Meter. Er war rein sportlich auch für das Finale über die 400 Meter qualifiziert - nur starten durfte er da nicht.
Denn Makwala musste sich übergeben - und weil der behandelte Arzt den Verdacht äußerte, dass er sich, wie viele andere Athleten, im offiziellen Hotel mit einem Magen-Darm-Virus angesteckt hat, musste er passen. Gegen seinen Willen - denn Makwala dementierte, dass er dem Arzt gegenüber jene Angaben gemacht habe, die dieser notiert hatte. Der hatte notiert, dass sich der Patient seit 22 Uhr des Vortages ununterbrochen übergeben habe.
Ein Solo-Lauf
Das 400-Meter-Finale ging also ohne ihn über die Bühne, es siegte der Südafrikaner Wayde Van Niekerk, die neue Hoffnung der Leichtathlet, der Star für die Zeit nach Usain Bolt. Schlimm genug. Aber noch schlimmer: Auch der Start über 200 Meter wurde Makwala zunächst verwehrt. Doch schließlich durfte der 30-Jährige doch laufen, allerdings allein. Und das Solo auf Bahn 7 des Olympiastadions war erfolgreich: In 20,20 Sekunden blieb er deutlich unter der Qualifikationszeit von 20,53 fürs Halbfinale. Und das, obwohl die Konkurrenz nicht allein und nicht auf nasser Bahn hatte laufen müssen.
Sein Protest kam sofort: Auf der regennassen Tartanbahn machte Makwala spöttisch sieben Liegestütze, eher dem Publikum salutierte. Wohl Beweis dafür, dass er nie krank gewesen sei und sich nicht schlecht fühle, auch nicht nach 48 Stunden Quarantäne. Jetzt ist Makwala also wieder im Rennen. Das Publikum jubelte ihm zu. Zu recht.