Usain Bolt und Disziplin - das ist eine Paarung mit Ablaufdatum. Wer will schon ständig auf seine Leibspeise (Backhendl) verzichten? Wer will schon immer bei den ersten sein, die die coolen Partys verlassen müssen? Und wer will sich schon dauerhaft im Training bis zur Erschöpfung quälen? Bolt will es nicht. Und deshalb weiß er genau: "Nach der WM 2017 in London ist Schluss!"
"Je älter du wirst, desto mehr musst du opfern", sagte Bolt in einem Interview mit dem englischen "Sky"-TV-Sender. Und genau da spiele er nicht mehr lange nicht. "Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass ich diese Disziplin habe." Das in Rio geschaffte Triple-Triple - bei drei Olympischen Spielen in Serie holte er sich Gold über 100 Meter, 200 Meter und in der Staffel, reicht. "Ich weiß, wann genug ist", sagte Bolt. Und das soll eben nach den angestrebten WM-Titeln zwölf bis vierzehn in London 2017 der Fall sein.
Immer dieses Training
Dann aber hat er genug vom Quälen, vom ständigen trainieren. "Ohne Training", scherzte der 30-Jährige, "könnte ich wohl ewig weitermachen." Doch mit Training? Leider nein. Was er nach seiner Karriere machen werde, das ist völlig offen. Klar ist: Bolt wird eine Lücke hinterlassen. Wie sehr er die Welt des Sports (und nicht nur die) geprägt hat, zeigt, dass er von der Zeitschrift "GQ" zum Mann des Jahres gewählt wurde, wie er stolz mitteilte.
Aber, zurück zum Wesentlichen. 2017 hat Bolt ja noch Ziele. Und deshalb heißt es für Partys, Backhenderl & Co. noch: Bitte warten! Einstweilen ist wieder Training angesagt. Und das begann diese Woche mit einem "Back to Basics"-Programm, wie es Bolt nennt. . .