Usain Bolt hat ein Signal an seine Gegner bei den Sommerspielen in Rio ausgesandt. Der sechsfache Olympiasieger gewann den 100-m-Lauf beim Racers Grand Prix in Kingston trotz eines mäßigen Starts in 9,88 Sekunden. Damit präsentierte er sich stärker als zur gleichen Zeit vor einem Jahr, als er erst kurz vor der WM in Peking leistungsmäßig zu Justin Gatlin aufschloss.

Bolt hielt in seiner Heimat bei 1,0 m/s Rückenwind seine Teamkollegen Nickel Ashmeade (9,94), Yohan Blake (9,94) und Asafa Powell (9,98) in Schach, die ebenfalls unter 10 Sekunden ins Ziel kamen. Bolt verbesserte sich gegenüber dem Lauf in Ostrava (20. Mai) um ein Zehntel und nimmt in der Jahres-Weltbestenliste hinter Jimmy Vicaut Rang zwei ein - der Franzose (9,86) wurde bei seinem Sieg in Montreuil-sous-Bois noch stärker vom Wind unterstützt (+1,8 m).

"Ich bin glücklich über meine Saisonbestzeit. Es war nicht das perfekte Rennen, aber ich konnte gewinnen", sagte Bolt. Der 29-Jährige sieht nicht bloß beim Start Verbesserungs-Potenzial, sondern auch in seinem Bewegungsablauf. Er könne noch geschmeidiger werden, meinte er.

Bolt erschüttert über Doping

Stellung bezog Bolt auch dazu, dass nach einem - laut Medienberichten - positiven Dopingprobe von Nesta Carter bei Nachtests der Sommerspiele 2008 der jamaikanischen Sprintstaffel die Aberkennung der Goldmedaille droht. "Es ist erschütternd (der positive Test/Anm.), weil du über Jahre hart arbeitest, um Gold zu gewinnen und ein Champion zu sein. Aber das ist nur die eine Sache. Dinge passieren im Leben. Sollte es bestätigt werden oder was auch immer, wenn ich meine Goldmedaille zurückgeben muss, dann werde ich das tun, das ist kein Problem für mich", sagte Bolt.

Der US-Amerikaner Johnny Dutch senkte über 400 m Hürden die Jahres-Weltbestzeit auf 48,10 Sekunden. Eine weitere Saisonbestmarke fiel bei einem Meeting in Montverde (Florida). Murielle Ahoure von der Elfenbeinküste schlug aus dem idealen Rückenwind von 1,6 m/s Profit, sie verbesserte den Afrika-Rekord über 100 m auf 10,78 Sekunden.

Zwei Monate vor den Spielen in Rio zeigt sich auch der Hochspringer Mutaz Barshim im Bestform. Beim Jumping Festival in Oppeln (Polen) überquerte der Mann aus Katar 2,40 m. Danach ließ er sich die Weltrekordhöhe von 2,45 auflegen. Bei zwei seiner Versuche fehlte nicht viel.