Gestern, 14 Uhr, Basilika Wilten. Ein Moment, an dem sich für manchen die Welt kurzfristig nicht mehr drehte. Der ehemalige Skisprung-Trainer Alexander Pointner stand am Fuß jener Schanze, auf der seine Ex-Schützlinge fünf Mal den Sieg davontrugen. Diesmal war der Bergisel nur Kulisse – Tochter Nina war kürzlich nach einem Jahr im Wachkoma verstorben.
Vor zwei Jahren habe man mit Nina noch Weihnachten gefeiert – über Video-Telefonie, weil die ein Auslandssemester in Amerika verbrachte. Seit einem Jahr ist alles anders. „Weihnachten“, meinte der Innsbrucker, „wird heuer total emotional. Aber wir werden feiern – im Sinne der Kinder.“ Keine einfache Zeit für Max (19), Paula (12) und Lilith (7), keine einfache Zeit für Mama Angie und Papa Alex, der vor gut einem Monat auch den Tod seiner Mutter zu betrauern hatte. „Mut zum Absprung“, lautet der Titel seiner Autobiografie. Irgendwann soll es zurück an die Schanze gehen, mit dem Bulgaren Vladimir Zografski wartet ein junger Skispringer auf seine Anweisungen. Eines Tages, vielleicht schon bei dieser Vierschanzentournee, will Alex Pointner auch wieder welche geben.
Erster Heimaturlaub von Grünberg
Gestern ebenfalls zur Mittagszeit. Nach nahezu fünf Monaten in Krankenhaus und Reha-Klinik Bad Häring begann der erste Heimaturlaub von Kira Grünberg in Inzing. Die Weihnachtsfeier der seit Juli querschnittgelähmten Hochspringerin steht heuer unter einem anderen Stern. Kein schlechter, wie Mutter Karin meint: „Kira ist psychisch stark, motiviert und lustig. Würde sie Trübsal blasen, wäre es sehr schwer für uns.“ Vom fünften Halswirbel abwärts ist die 22-Jährige gelähmt, von einem alten Familienritual will sie dennoch nicht ablassen: Weil Mama zu Weihnachten stets für die Hauptspeise zuständig ist und Schwester Britt für den Abschluss, kümmert sich Kira wie gewohnt um den Appetithappen zu Beginn. „Es wird nicht anders sein als sonst“, freut sich die Mama. Ihre Augen wie auch die ihrer Tochter Kira sind in die Zukunft gerichtet: Bald steht ein Wechsel in die Reha-Klinik Pforzheim bevor, wohin auch Ex-Synchronschwimmerin Vanessa Sahinovic verlegt werden soll. Und die Bauverhandlung ihrer neuen Wohnung in Inzing wurde für Jänner anberaumt. Genügend Gründe, um nach vorne zu blicken.
Landertinger trauert um seine Mutter
Das gilt auch für Biathlet Dominik Landertinger, dessen privates Schicksal im Rummel um den Heim-Weltcup in Hochfilzen unterging. „Immer Vollgas geben“, hatte die kürzlich verstorbene Mama zu ihrem stets kämpferischen Sohn, eine der ausdauerndsten Figuren im Weltcup, stets gesagt. Das nimmt sich der 27-Jährige zu Herzen: „Es liegt in meiner Natur, dass ich stets versuche, das Positive zu sehen.“ Bei allem Streben nach Bestleistungen: Die Gesundheit werde stets das Allerwichtigste bleiben. „Das ganze Geld zählt nichts – das wusste ich schon immer.“