Aus Österreichs fünfköpfigem Team für die Leichtathletik-WM in Glasgow ist 400-m-Läuferin Susanne Gogl-Walli für Olympia in Paris qualifiziert. Damit sich auch Markus Fuchs, Magdalena Lindner (in Schottland je 60 m), Karin Strametz (60 m Hürden) und Verena Mayr (Fünfkampf) dafür ins Rennen bringen, benötigen sie Topleistungen und Punkte. Die Dotierung beim Dreitagesevent ab Freitag ist hoch, der Sieg bringt 40.000 US-Dollar (37.000 Euro), ein Weltrekord 50.000 (46.000).

Mit der Freiluft-EM in Rom und den Sommerspielen in Paris folgten zwei weitere Großereignisse, Direktlimits oder die Positionierung in den Ranglisten entscheiden über die Teilnahme. Die 100 m in Paris wären freilich auch der Traum von Fuchs. Der 28-Jährige ist in dieser Saison die 60 m in 6,60 Sek. gelaufen, damit fehlte nur 1/100 Sekunde auf die persönliche Bestleistung (PB). Auf der schnellen Bahn in Glasgow könnte auch der ÖLV-Rekord von 6,56 angreifbar sein. Der Hallen-EM-Siebente von 2023 in Istanbul peilt das Semifinale an. „Dafür bin ich top-motiviert und ich werde alles dransetzen, das zu erreichen“, sagte der Athlet von Patrick Saile, mit dem er in der Schweiz trainiert.

Trainer traut Lindner Steigerung zu

Der Männer-Sprint ist am Freitag angesetzt, jener der Frauen mit Lindner am Samstag. Die 23-Jährige drückte ihre PB zuletzt bei den Staatsmeisterschaften auf 7,32 Sek. Trainer Philipp Unfried traut ihr eine Steigerung auf 7,30 zu. „So eine Zeit könnte vielleicht auch für den Aufstieg ins Halbfinale reichen, aber dazu muss sie konzentriert bleiben und ihre gute Form abrufen.“

Mit Hürdensprinterin Strametz bringt Unfried eine weitere Athletin ins Rennen, auch sie lief mit 8,03 Sek. in dieser Hallen-Saison PB. Nach verletzungsgeplagten Zeiten peilt sie am Sonntag in Glasgow eine Zeit unter 8,00 Sek. an, langfristig soll der ÖLV-Rekord von 7,96 fallen. „Sehr gut war auch, dass ich bei vielen großen internationalen Meetings starten konnte. Da ich dort fast immer vorne mitmischen konnte, stärkt das mein Selbstbewusstsein natürlich enorm“, meinte die Steirerin.

Gogl-Walli hat ihr Paris-Ticket in der Tasche, wie ebenfalls mit Direkt-Limits Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und Speerwerferin Victoria Hudson, die keine Indoor-Wettkämpfe haben. Seit die Oberösterreicherin 2019 bei der Hallen-EM in Glasgow ihr internationales Debüt gab, lieferte Gogl-Walli bei Großereignissen mit Halbfinaleinzügen bei Olympia, WM und EM ab. Die Hallen-EM-Vierte von vor einem Jahr mit dem ÖLV-Rekord von 51,73 Sek. ist 15. der Meldeliste, die von Weltrekordlerin Femke Bol aus den Niederlanden angeführt wird.

Holpriger Jänner

„Der Jänner verlief etwas holprig, da war ich einmal krank und es gab auch einige kleinere Verletzungen. Vor allem bei den Staatsmeisterschaften sind mir dann drei sehr solide Rennen gelungen. Erstes Ziel ist sicher einen guten Vorlauf zu zeigen“, sagte die 27-Jährige. Derzeit sieht der Modus nach den Vorläufen nur zwei Halbfinalläufe mit insgesamt 12 Läuferinnen vor. „Dann ist das natürlich ein sehr ambitioniertes Ziel, aber in der Halle kann immer viel passieren“, meinte die Linzerin.

Alle fünf Disziplinen warten am Freitag auf Mehrkämpferin Verena Mayr, die heuer zwei Fünfkämpfe absolviert hat und zuletzt bei den Staatsmeisterschaften 4.525 Punkte erreichte. „Ich war schon etwas müde, daher galt es das Training in den letzten Wochen sehr gut zu dosieren. Wir haben das aber ganz gut hinbekommen und noch an der Feinabstimmung gearbeitet“, sagte Mayr. Ihr neuer Trainer Rudy Bourguignon zeigte sich von der körperlichen und mentalen Entwicklung seiner Athletin „sehr zufrieden“. Nach verletzungsgeplagten Jahren galt es, das Vertrauen wiederzufinden.