Die Kinderaugen strahlten wie kleine Sterne, als sie ihre Erinnerungsmedaillen in Empfang nahmen. Die „Bambini“ eröffneten auf ihren kleinen Beinchen das Marathon-Wochenende – und die Herzen der Zuschauer flogen ihnen zu. Da ließ es sich die Marathon-Elite nicht nehmen, die Medaillen persönlich zu überreichen. „Ich habe einen Sohn und eine Tochter zu Hause, da freut es mich besonders, dass hier so viele Kinder mitlaufen“, sagt Cornelius Kipchumba stolz. Insgesamt sorgten 216 Bambini und 1650 Junior-Marathonis für ein Lauffest auf der Erzherzog-Johann-Allee. Insgesamt feiern an diesem Wochenende 9820 Laufbegeisterte mit dem Graz-Marathon den 30. Geburtstag des Herbstklassikers. „Wir sind stolz, dass der Graz-Marathon seit so vielen Jahren Menschen bewegt und wir zum Jubiläum mehr Teilnehmende begrüßen dürfen als vor der Pandemie“, sagte Organisator Michael Kummerer im „Ausweichquartier“ neben dem Burgtor. Aufgrund der Baustellen in Graz wurde heuer am ersten Wettkampftag ausnahmsweise nicht vor der Oper gelaufen.
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Dort gehen heute aber wie gewohnt die „Großen“ an den Start. Kipchumba gilt als einer der Favoriten auf den Marathon-Sieg. „Wir wollen den Streckenrekord brechen und 2:08 Stunden laufen“, verspricht der Kenianer, dessen Bestzeit bei 2:09:24 Stunden liegt: „Das Wetter wird gut, die hohen Temperaturen könnten schwierig werden.“ Von Graz-Sieger Charles Juma Ndiema (2021) habe er nur Gutes über das Rennen in Graz gehört. Ndiema gehört wie der amtierende Rekordhalter George Nyamori Onyancha zum Laufteam „run2gether“, das mit Ezekiel Koech und Peter Murithi Wahome zwei weitere Topläufer am Start hat. Rennleiter Anton Wippel hat die „Order“ einer neuen Bestzeit in der Besprechung der sechs Eliteläufer bereits ausgegeben.
Um eine Zeit von 2:08 Stunden zu erreichen, müssten sie eine Pace von 3:03 Minuten pro Kilometer laufen. „Wir werden von Beginn an ein hohes Tempo anschlagen und uns aufgrund der zu erwartenden Temperaturen nicht darauf verlassen, dass die zweite Rennhälfte schneller ist.“ Beim „Einlaufen“ entlang der Mur ließen es die Spitzenläufer gemütlicher angehen und wurden sogar von „Hobbyläufern“ abgehängt. „Ja, da sind wir ganz easy gelaufen“, lacht Kipchumba über das Tempo von knapp 10 Kilometern pro Stunde (6:00 min/km). „Auch an Trainingstagen laufen wir morgens immer so langsam los. Aber dann werden wir schon schneller.“ Heute wird man es jedenfalls schneller angehen.
Schnell war am Samstag auch der Nachwuchs unterwegs. So lief Dominik Koß in der Klasse M15 die drei Kilometer in 10:19 Minuten. „Ich trainiere viermal pro Woche und laufe Mittelstrecken“, sagte der LTU-Athlet, der alles im Griff hatte, das Rennen nach einer schnellen Runde „taktisch“ zu Ende lief: „Es war cool, ich musste nicht wirklich ans Limit gehen.“
Beim "Warm-up" entlang der Mur gingen es die Spitzenläufer gemütlicher an und wurden sogar von "Hobbyläufern" distanziert. "Ja, da sind wir ganz easy gelaufen", sagt Kipchumba und lacht. Mit knapp zehn Kilometern pro Stunde sei das Trio gejoggt (6:00 min/km). "Wir laufen auch an Trainingstagen in der Früh immer so langsam los. Aber keine Sorge, dann werden wir schon schneller." Vom Startschuss an wird es da schon am Sonntag etwas rascher zugehen."
Die Freude an der gemeinsamen Bewegung stand wenig später beim ersten Inklusionslauf absolut im Vordergrund. Für Vizeweltmeister Arvid Auner war es Ehrensache, als Botschafter von Special Olympics bei der Premiere dabei zu sein. „Special Olympics bietet jenen Menschen eine große Bühne, die im Alltag vielleicht keine haben. Und so große Emotionen, wie man sie bei diesen Veranstaltungen erlebt, sieht man sonst nirgendwo in der Welt des Sports“, sagte der Alpinboarder.
Er stieß damit ins selbe Horn wie Sportstadtrat Kurt Hohensinner: „Sport hat extremen Mehrwert. Angefangen bei der Gesundheit, über die Freude bis hin zum sozialen Gefüge. Wer Sport betreibt, ist dabei.“ Besonders Veranstaltungen wie der Graz-Marathon würden viel zur Integration und nun auch zur Inklusion beitragen. „Es ist toll, dass die Läufe am Samstag auch für Kinder und Erwachsene mit Behinderung zugänglich sind. Davon profitieren alle Teilnehmenden.“