Es kribbelt bei Marathon-Organisator Michael Kummerer. "Endlich", sagt er, "endlich geht es wieder los". Heute ist Auftakt des Lauf-Wochenendes mit der Marathon-Messe, die erstmals bei Hervis im Murpark beheimatet ist. Am Samstag folgen dann die Nachwuchsläufe und der City Run vor der Oper und am Sonntag ist der große Lauf an der Reihe: der Marathon. Was Kummerer besonders wichtig ist: "Mit allen Ansprüchen im Sinne der Qualität - wie 2019." Nicht nur bei der Marathon-Messe, auch am Wettkampftag: Kulinarik, Massage... "Alles, was das Läuferherz begehrt."
Und Läuferherzen werden in Graz heuer wieder einige am Start stehen. Da ist man noch nicht auf dem Niveau von 2019 - aber der Weg stimmt. 9500 Teilnehmer haben am letzten Graz Marathon vor Corona teilgenommen - über alle Distanzen - 7000 werden es heuer sein. 6000 sind angemeldet - "1000 Nachmeldungen haben wir immer, das zeigt die Erfahrung", sagt Kummerer. "Das Ziel wird immer sein, den Wert von 2019 wieder zu erreichen. Das ist aber unrealistisch", sagt Kummerer. "Wir sind zufrieden."
Warum? Einerseits, weil die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zum Vorjahr um circa 2000 gesteigert werden konnte. Andererseits, weil andere Veranstalter einen deutlich stärkeren Teilnehmer-Rückgang hinnehmen müssen. 50 Prozent sind da durchaus normal. "Da müssen wir mit 25 Prozent Rückgang zufrieden sein", sagt Kummerer. Und er nennt auch den Grund dafür, dass die Läufer dem Graz Marathon treu bleiben. "Wir werden für unsere Bemühungen in den vergangenen zwei Jahren belohnt", sagt er. "Wir haben dem Läufer nie das Ziel genommen." Im ersten Corona-Herbst durch den App-Run, im Vorjahr durch einen Marathon light - also eine Laufveranstaltung ohne dem Bonus.
Da ist Charles Ndiema in 2:10:47 sogar Streckenrekord gelaufen. Der soll - wenn alles perfekt läuft - auch heuer fallen. Als Favorit gilt Bernard Soi, der eine persönliche Bestzeit von unter 2:09:45 hat und aus dem Rennstall von Weltrekordhalter Eliud Kipchoge kommt. Was für eine Bestzeit spricht: Es duellieren sich gleich fünf Topläufer mit Bestzeit-Format. Und: "Im Vorjahr war es ja fast zu kalt, heuer sind es die perfekten Lauf-Temperaturen", sagt Kummerer. 15 bis 20 Grad Celsius sind für Sonntagvormittag prognostiziert.