Der Graz-Marathon zählt per se zu den schönsten des Landes, der „VIP-Klub“ ist aber unübertroffen, trifft man sich doch in der Grazer Oper und kann dort im Foyer zu ebener Erd‘ und im ersten Stock zuschauen. Doch ist es eine Besonderheit, dass dieser Bereich während der Läufe kaum gefüllt ist, denn: Die Promis sind (fast) alle selbst im Einsatz. So wie Post-Chef Peter Umundum, der Steiermark-Chef der Wiener Städtischen, Michael Witsch oder Steiermärkische-Marketingchef Michael Gradischnig, die allesamt im Viertelmarathon dabei waren. Aber auch Peter „Paco“ Wrolich, einst einer der besten österreichischen Radfahrer und nun Präsident des Kärntner Landesverbandes, versuchte sich laufen im Halb-Marathon. „Man merkt aber schon, dass Laufen eine andere Bewegung ist als Radfahren. Aber beeindruckend, wie viele Leute an der Strecke dabei waren und angefeuert haben“, meinte er lächelnd. Sein Sohn Manolo jedenfalls hängte ihn ab, der künftige Fahrer des Tiroler-Radteams im Kontinental-Cup holte sich in 1:21:49 Stunden gar den Sieg in der Altersklasse M20.

Sebastian Prödl, der in der Hyundai-Steffel mit Marathon-Rekordmann Peter Herzog und Ultraläufer Wolfgang Kölli sowie Melanie Behringer lief, meinte nach seinem Einsatz lachend: „Ich musste die Strecke nach Weinzödl laufen, das ist für einen Ex-Sturm-Spieler natürlich die schwierigste Strecke“. Und er ergänzte: „Ich war gestern mit Peter und Wolfgang Essen, der eine meinte, er braucht 32 Minuten für seine zehn Kilometer, der andere wollte unter 40 Minuten laufen. Da muss man einmal schlucken.“ Und tatsächlich: Herzog übergab nach 30:29 Minuten, Kölli brauchte 39:48 Minuten, Prödl blieb auf seinem Teilabschnitt in 57:17 aber unter einer Stunde, am Ende gab es für die Staffel damit immerhin Rang 14.

Rund eine halbe Stunde länger unterwegs war die Kleine-Zeitung-Mixed-Staffel, bei der unter anderem Snowboarder Arvid Auner lief. Der hatte aber richtig Stress, kam direkt von der ÖSV-Einkleidung aus Oberösterreich: „Ich bin mit jemandem rausgefahren, der vergessen hat, dass ich wieder zurück muss.“ Und so saß er im Auto mit einem Unbekannten, der ihn nach Graz chauffierte. Auner kam gerade noch rechtzeitig, zog sich im VIP-Bereich um und lief dann quasi direkt zur Übergabe für sein Teilstück.

Bemerkenswert war eine andere Leistung: Felix Streith beendete seinen ersten Halbmarathon - und das unter zwei Stunden. Papa Heimo war im Marathon als Pacemaker unterwegs, beendete die lange Distanz praktisch auf die Sekunde in vier Stunden. „Felix hat mit mir trainiert, als ich mich auf einen 100-Kilometer-Lauf vorbereitet habe, da haben wir bemerkt, dass das Tempo gut passt.“ Und tatsächlich: Im Rennen fühlte sich Felix noch wohler: „Es ist mir besser gegangen als im Training“, freute sich der junge Mann, der sonst vor allem Triathle betreibt, im Winter aber noch „Eishockey spielt und schwimmt“. Was im am besten gefällt? „Kann ich gar nicht sagen, derzeit“. Auf der anderen Seite des Alterssegments absolvierte Julius Holzner in 3:29:05 den Halbmarathon – 92-jährig. Ob Holzner auch 2025 am Graz Marathon teilnehmen wird? „Wenn es mir so geht, wie heute, spricht nichts dagegen.“

Felix Streith mit Papa Heimo
Felix Streith mit Papa Heimo © KLZ/Schuen

Und wer nicht beim Laufen dabei war, der war bei den Siegerehrungen „dauerbeschäftigt“. Da waren Sport-Stadtrat Kurt Hohensinner, Hyundai-Österreich-Geschäftsführer Roland Punzengruber ebenso im Einsatz wie die beiden Kleine-Zeitung-Geschäftsführer Xenia Daum und Thomas Spann oder Steiermärkische-Vorstand Oliver Kröpfl, Energie-Steiermark-Chef Christian Purrer, die auf der Bühne spontan von OK-Chef Michael Kummerer wie alle Partner auch eine Medaille des Marathons überreicht bekamen.