Die Gründung der LIV Tour in diesem Jahr, die durch Geld aus Saudi-Arabien finanziert wird, hat die bis dahin stabile Profi-Golfszene anständig durcheinander gewirbelt. Speziell die PGA Tour und die DP World Tour fühlten sich mehr als nur auf den Schlips getreten, versuchten mit angedrohten Sperren die Spieler vor einem Wechsel abzuhalten. Trotz dieser Maßnahme haben viele namhafte Protagonisten wie Dustin Johnson, Sergio Garcia oder Lee Westwood, um nur einige zu nennen, sich nicht abhalten lassen. Sie haben sich ihr Bekenntnis zur LIV Tour für die nächsten drei Jahre mit einem großzügigen Startgeld anständig bezahlen lassen.
Die PGA Tour verhängte eine Sperre gegen ihre Mitglieder, die zurzeit bei keinem Turnier ihrer Serie teilnehmen dürfen, obwohl sie die Berechtigung hätten. Die DP World Tour sprach im Juni eine Sperre für drei Turniere aus, daraufhin klagten einige Spieler gegen diese Maßnahme. Was vorerst dazu führte, dass - solange das Gerichtsverfahren läuft - alle Spieler, die über eine DP World Tour Karte verfügen, an den Events teilnehmen dürfen.
Davon betroffen ist auch Bernd Wiesberger, der seit Freitag beim LIV Turnier in Boston spielt, und nächste Woche für die BMW PGA Championship in Wentworth in England auf der DP World Tour genannt hat. "Es ist kürzlich eine Aussendung der DP World Tour gekommen, dass alle DP World Tour Spieler, die sich der LIV Tour angeschlossen haben, bis auf Weiteres spielen dürfen", sagt Niki Wiesberger, der Bruder von Bernd. "Alle Ergebnisse zählen für das Race to Dubai und für das Ryder Cup-Ranking", erklärt Niki Wiesberger. Seine DP World Tour-Karte hat der Deutsche Martin Kaymer zurückgegeben, er konzentriert sich nun ausschließlich auf die LIV Tour. Bei Wiesberger könnte es sein, dass er das eine oder andere Turnier in diesem Jahr auf der DP World Tour noch spielen wird.
Mario Kleinberger