Ein neuer Modus hat die Tour Championship seit 2019 wesentlich attraktiver gemacht. Seitdem im letzten Saisonturnier des Jahres nicht mehr die erarbeiteten Bonuspunkte ins Spiel kommen, sondern der Führende mit zehn Schlägen Vorsprung ausgestattet wird. Dahinter werden die Schläge abhängig vom FedEx-Cup-Ranking gestaffelt. Der zweitplatzierte Patrick Cantlay startet mit zwei Schlägen hinter Leader Scottie Scheffler (beide USA). Sepp Straka fällt als Neunter in die gestaffelte Gruppe der Ränge 6 bis 10, beginnt sein Turnier mit Minus vier. Die Spieler der Ränge 26 bis 30 haben den vollen Rückstand als Bürde.
Das Format ermöglicht es jedoch, dass jeder die Chance hat, das Turnier und damit den FedEx-Cup zu gewinnen. Der große Champion darf sich über ein Rekordpreisgeld von 18 Millionen Dollar freuen, aber auch der 30. am Sonntag bekommt noch 500.000 Dollar. Jede Menge Geld, das da vergeben wird. Insgesamt werden 70 Millionen Dollar auf die 125 Spieler aufgeteilt, die beim ersten Play-off-Turnier dabei waren. So darf sich auch Matthias Schwab als 120. im Ranking auf ein Bonusgeld von 120.000 Dollar freuen.
Premiere für Österreich
Mit Straka ist erstmals ein Österreicher in Atlanta dabei, der Wiener hat mit sechs Schlägen Rückstand zumindest Außenseiterchancen, um an den Rekordpreisgeldscheck zu kommen. Der Platz ist für den 29-Jährigen hingegen kein Neuland. "Mit meinem Universitätsteam habe ich mehrmals dort gespielt. Der Kurs taugt mir, ich habe mich dort immer ganz wohlgefühlt", sagt Straka, der am Dienstag 18 Loch gespielt hat. Der Falco-Fan hat seine Form von seinem zweiten Rang beim ersten Play-off-Event konservieren können, sich letzte Woche bei der BMW Championship stetig steigern können. "Es passt einigermaßen gut, daher fühle ich mich bereit, um den ganz großen Wurf zu schaffen", zeigt sich der Wiener angriffslustig, will bei der Vergabe um den Sieg ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
Egal, wie das Turnier für Straka endet, hat er eine erfolgreiche Saison hinter sich. Für das kommende Spieljahr hat der Österreicher eine traumhafte Ausgangsposition, ist für alle vier Major-Turniere fix qualifiziert, kann sich seinen Turnierplan so gestalten, wie er es möchte. "Ich will natürlich weiter in der Erfolgsspur bleiben, der ganz große Traum wäre die Teilnahme beim Ryder Cup in Rom. Aber man darf nicht zu viel daran denken, es kann nur durch gute Leistungen von selber kommen", sagt Straka, der sich zu Hause jede Woche ein Wiener Schnitzl zubereitet.
Mario Kleinberger