Am Donnerstag startet in Augusta die 86. Auflage des Masters, dem prestigeträchtigsten Golf-Turnier der Welt. Und das Stelldichein der weltbesten Pros (darunter auch der Österreicher Sepp Straka) serviert dabei auch ein nicht für möglich gehaltenes Comeback: So wird auch der 15-fache Major-Sieger Tiger Woods, der sich vor 14 Monaten bei einem Autounfall mehrere schwere Beinbrüche zugezogen hatte, erstmals wieder am Abschlag stehen. Aber nicht nur das, so stellte der 46-Jährige klar, dass er sich durchaus befähigt fühle, sich zum sechsten Mal das berühmte "Green Jacket" des Siegers überzustreifen. Und wenn jemandem ein solches Bravourstück zuzutrauen ist, dann ist das Tiger Woods.

Wie auch immer dieses Märchen für den Golf-Star enden wird, es ist nicht das erste Mal, dass berühmte Sportler ein sensationelles Comeback vollbrachten. Aus österreichischer Sicht sind es gleich zwei Legenden, die nach einem schweren Unfall den Weg zurück schafften. Zum einen ist da Thomas Muster, der am 1. April 1989 in Key Biscayne nach seinem Finaleinzug von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde. Die Kreuz- und Seitenbänder des linken Knies waren kaputt, das Ende der Karriere stand für den damals 21-jährigen Leibnitzer im Raum. Doch Muster kämpfte sich zurück, feierte nur ein halbes Jahr später sein Comeback und ließ eine herausragende Karriere inklusive French-Open-Titel und Nummer eins der Welt folgen.

Thomas Muster
Thomas Muster © APA/AFP/JOHANNES KERNMAYER

Der zweite Österreicher, der eine nicht für möglich gehaltene Auferstehung feierte, war Niki Lauda. Als WM-Führender verunglückte der Wiener 1976 auf dem Nürburgring schwer, zog sich schlimme  Verbrennungen und Lungenschäden zu und entrann dem Tod nur knapp, nachdem er in einer Klinik bereits die letzte Ölung erhalten hatte. Nur 42 Tage später kehrte Lauda wieder auf die Rennstrecke zurück, verlor die Weltmeisterschaft am Ende gegenüber James Hunt nur um einen Punkt. Bereits im Jahr darauf holte sich der Österreicher aber den zweiten von seinen insgesamt drei WM-Titeln.

Niki Lauda
Niki Lauda © GEPA pictures

Ebenfalls nach einem schweren Unfall zurück auf die Erfolgsstraße fand Greg Lemond. 1986 gewann das Rad-Ass aus Kalifornien als erster Amerikaner die Tour de France, im Jahr darauf wurde er bei einem Jagdunfall von seinem Schwager angeschossen. Dutzende Schrotkugeln sind nach den Operationen bis heute in Lemonds Körper geblieben - drei davon in seinem Herz. Trotzdem feierte der heute 60-Jährige zwei Jahre später ein Comeback und konnte noch zweimal die Tour de France für sich entscheiden.

Greg Lemond
Greg Lemond © APA/AFP/-

Bemerkenswert waren aber auch die Comebacks von Mario Lemieux und Christian Eriksen - auch, wenn diese nicht nach Unfällen, sondern schweren Krankheiten zurückkehrten. Die kanadische Eishockey-Legende Lemieux, die mit den Pittsburgh Penguins zweimal den Stanley-Cup gewann, erkrankte 1993 am Hodgkin-Lymphom, kämpfte sich zurück, musste sich dann aber mehreren Rückenoperationen unterziehen und trat 1997 ab. Drei Jahre später feierte "Le Magnifique" ein Comeback und holte 2002 mit Kanada Olympia-Gold.

Mario Lemieux
Mario Lemieux © AP

Der Däne Eriksen brach am 12. Juni 2021 bei der Fußball-EM im Match gegen Finnland auf dem Spielfeld mit einem Herzstillstand zusammen, konnte aber von einem Ärzteteam gerettet werden. Wenige Tage später wurde ihm ein Defibrillator implantiert. Heuer (am 26. März) gab der 30-Jährige im Freundschaftsspiel gegen die Niederlande (2:4) sein emotionales Comeback im Nationalteam und traf nur knapp zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 2:3.

Christian Eriksen
Christian Eriksen © GEPA pictures