Bevor die 86. Auflage des Masters am Donnerstag mit den Ehren-Abschlägen der Legenden Jack Nicklaus, Gary Player und Tom Watson eröffnet wird, interessiert die Golfwelt vor allem, ob Tiger Woods spielen wird oder nicht. Der Superstar, der seit seinem schweren Autounfall im Februar 2021 kein Profiturnier mehr bestritten hat, ist vor Ort und sein Tweet von Sonntag nährt die Hoffnung, dass er am Donnerstag am ersten Tee stehen wird.
"Ich werde heute nach Augusta fahren, um meine Vorbereitung und mein Training fortzusetzen", schrieb Tiger Woods am vergangenen Sonntag beim Kurznachrichtendienst Twitter, aber: "Die Entscheidung, ob ich antrete, wird erst kurz vor dem Turnier fallen." Damit dürfte klar sein, dass der fünfmalige Masters-Sieger tatsächlich versuchen will, anzutreten. Die große Frage ist nur: Kann sein schwer lädiertes Bein die Strapazen aushalten? Nach dem Unfall hatten sich die Ärzte ernsthaft überlegt, ob sie das Bein von Woods amputieren sollten oder nicht. Der Platz in Augusta ist extrem hügelig, ist etwa vergleichbar mit dem Kärntner Golfclub Dellach, was im TV so nicht gut zu erkennen ist. Der 46-Jährige hat noch bis Mittwoch Zeit zu entscheiden, ob er beim prestigeträchtigen Major vom 7. bis zum 10. April dabei ist. Da es sich um ein Einladungsturnier handelt, kann das noch am Tag vor dem Abschlag entschieden werden.
Klar ist auch, dass Tiger nur dann seine Schläger aus dem Bag nehmen wird, wenn er das Gefühl hat, bei der Vergabe des Sieges ein Wörtchen mitreden zu können. Nur um den Fans freundlich zuzuwinken, wird dem 15-fachen Major-Gewinner nicht genügen. Auf seiner Runde am Sonntag spielte Billy Horschel hinter ihm und beobachtete wie Tiger seine Drives mehr als 270 Meter gegen den Wind schlug. "Er sah aus, wie der Tiger, den wir vor dem Unfall gesehen haben. Der Rhythmus und die Schwunggeschwindigkeit haben sich nicht geändert", sagte Horschel.
Vor 25 Jahren spielte Woods erstmals beim Masters, gleich bei seiner ersten Teilnahme zertrümmerte er die Konkurrenz. Am Ende hatte der US-Superstar zwölf Schläge Vorsprung, ein Rekord, der fast für die Ewigkeit gelten könnte.
Mario Kleinberger