Christine Wolf hat beim historischen Mixed-Golfturnier in Göteborg einen Rückfall hinnehmen müssen. Die mit früher Startzeit angetretene Tirolerin benötigte für ihre zweite Runde am Freitag 72 Schläge, hielt sich mit insgesamt 8 unter Par vorerst aber in den Top Zwölf. Wolf hatte nach einer 64er-Runde am Donnerstag als erste Frau ein Event der europäischen Männer-Tour angeführt.

Beim "Scandinavian Mixed" mit Henrik Stenson und Annika Sörenstam als den Gastgebern spielen erstmals 78 Frauen und 78 Männer bei einem Profigolf-Turner zusammen unter gleichen Regeln - aber natürlich von eigenen Abschlägen - um das gleiche Preisgeld von einer Million Euro sowie Punkte für die Weltrangliste, den Ryder- und Solheim-Cup.

Wolf hatte insofern Geschichte geschrieben, als sie gemeinsam mit Sam Horsfield das Feld nach dem ersten Tag angeführt hatte. Die Tirolerin aus Igls hatte dabei fehlerlos und alle Par-Fünf-Bahnen "birdie" gespielt sowie nach u.a. gleich vier Schlaggewinnen auf den drei Bahnen 15 bis 17 und nur 30 Schlägen auf den "back nine" zunächst sogar solo geführt.

Am Freitag lief es im Vallda Golf and Country Club nicht mehr ganz so gut für die 32-jährige Österreicherin, die 2019 die Hero Indian Open gewonnen und in Schweden ihre Mutter am Bag hat. Vier Bogeys konnte Wolf allerdings auch vier Schlaggewinne entgegenstellen. Dass der Platz den Ladies entgegenkommt, zeigte am Freitag die Schwedin Caroline Hedwall mit ihrerseits einer 64er-Runde und der zwischenzeitlichen Führung bei 13 unter Par.

Keine Premiere

Es ist zwar das erste Mixed-Golfturnier im Rahmen der European Tour. Versuche in diese Richtung hat es aber schon davor gegeben. Etwa 2019 bei den Mixed Open in Jordanien, wo sogar Akteure aus der Challenge- , Senioren- und der LET-Frauentour beim "Kampf der Geschlechter" gegeneinander angetreten waren. Im vergangenen Frühjahr hatten auch beim Audi Circuit in Österreich Männer und Frauen gemeinsam gespielt.

"Ich fand das damals gut, es hat echt gut funktioniert", erinnert sich Markus Brier, der in Jordanien wie Martin Wiegele und Wolf ebenfalls dabei gewesen war. "Wichtig ist, dass die Abschläge fair sind und alles gut vorbereitet ist", sagte Österreichs Golf-Legende. "Ich hoffe, wir bekommen so etwas wie in Skandinavien künftig öfter zu sehen."

Profisportarten, in den Männer und Frauen gegeneinander antreten, sind selten. Stenson ist daher überzeugt: "Dieses Format kann ein Bestandteil des Golfsports werden."