Vor einem Jahr war Bernd Wiesberger nach drei Saisonsiegen als Nummer 1 der Golf-Europa-Tour zum Finale nach Dubai gekommen. Der historische Gesamtsieg blieb dem Burgenländer jedoch versagt, nach einem 28. Platz schloss er die Gesamtwertung als Dritter ab. Am Donnerstag nimmt der 35-Jährige die World Tour Championship nur als 54. der Jahreswertung in Angriff, nach dem achten Rang bei der Generalprobe gab er sich dennoch optimistisch.
Wiesberger tritt schon zum achten Mal zum Finalturnier der European Tour in den Jumeirah Golf Estates (Earth Course, Par 72, 8 Mio. Dollar) an. Seit 2012 war er mit Ausnahme der wegen einer Armoperation großteils verpassten Saison 2018 immer dabei, das zeugt von seiner Konstanz. "Natürlich kenne ich den Earth Course mittlerweile wirklich gut. Das hilft natürlich. Ich habe schon bewiesen, dass ich hier sehr effizient spielen kann", erklärte der gebürtige Oberwarter.
Er könne auf der Basis der guten vergangenen Woche aufbauen. Da war Wiesberger auf einem anderen Kurs in Dubai Achter. Der aktuelle Kurs sei allerdings selektiver. "Das kommt meinem Spiel grundsätzlich entgegen," betonte der Weltranglisten-40. Er ist als einziger Österreicher dabei, Matthias Schwab hatte die Qualifikation als 97. der Saisonwertung verpasst.
Wiesbergers bisher beste Resultate beim Saisonfinale waren der vierte Rang 2016 und der 16. Platz im Jahr 2014. Nach einer mittelprächtigen Saison inmitten der Pandemie - drei Top-Ten-Plätze auf der Europa-Tour, einer auf der PGA-Tour, Ränge 43, 43 und 58 in den Majors - setzt der Gewinner von bisher sieben Europa-Tour-Turnieren auf einen guten Abschluss. "Mit einer fehlerfreien Leistung kann ich noch einen großen Sprung in der "Race to Dubai Wertung" nach vorne schaffen", sagte Wiesberger in einer Aussendung. "Natürlich wäre ich im Ranking gerne weiter vorne, allerdings war es in jeder Hinsicht ein besonderes und anspruchsvolles Jahr."
Der Spanier Jon Rahm hat als 20. der Saisonwertung (mit nur fünf für die Europa-Tour gewerteten Turnieren) keine Chance mehr auf die Wiederholung des mit rund drei Millionen Euro belohnten Gesamtsieges. Patrick Reed könnte hingegen als erster US-Amerikaner zum Gewinner des "Race to Dubai" avancieren. Er führt mit 460 Punkten Vorsprung auf den Engländer Tommy Fleetwood, den Saison-Besten von 2017. Chancen haben u.a. auch noch der drittplatzierte Collin Morikawa (USA), einer der Saison-Aufsteiger auf der PGA-Tour, sowie Routinier Lee Westwood (England).