Die Par-3-Meisterschaften am GC Andritz servierten am Dienstag den Auftakt zu den heute in Maria Lankowitz startenden und zur Alps Tour zählenden 28. Gösser Open. Großer Abwesender bei der „Aufwärmrunde“ in Graz war Timon Baltl. Der 25-Jährige, der sich vergangenes Jahr sensationell die Siegerkrone am GC Erzherzog Johann aufsetzen konnte, laboriert derzeit an einem wehen Rücken. „Es handelt sich um eine Überbelastung der Lendenwirbelsäule und schmerzt schon seit längerer Zeit.“
Daher befindet sich der Grazer auch in Physiotherapie. „Es ist schwer, die Entzündung wegzubekommen, da Belastungen unvermeidlich sind. Ziel ist es, den Rumpf zu stärken. Doch ich muss geduldig sein“, weiß Baltl, der daher zuletzt auch das Training minimiert hat. Vor allem bei den Drives und bei Schlägen aus dem tiefen Rough würde sich der Körper melden, denn „je höher die Geschwindigkeit, desto mehr Kräfte wirken auf die Problemzone.“
"Viel hängt von meinem Körper ab"
Trotzdem wird Baltl, der sich vergangenes Jahr für die Challenge Tour qualifizieren konnte, ab heute die Titelverteidigung in Maria Lankowitz in Angriff nehmen. „Mein Ziel ist es natürlich, wiederzugewinnen. Aber es wird viel davon abhängen, wie ich mich körperlich fühle.“ Zuletzt hat Baltl auch bei den beiden European-Tour-Turnieren in Atzenbrugg und Adamstal abgeschlagen: „In Atzenbrugg war ich nach dem ersten Tag Neunter, doch dann ist es mir körperlich nicht mehr gut gegangen. Auch in Atzenbrugg waren die ersten beiden Tage gut.“ Seine Erkenntnis: „Wenn mein Körper bei einhundert Prozent ist, kann ich da mithalten.“
Noch backt Baltl seine Brötchen aber auf der Challenge Tour. Ob er dort heuer noch ein Turnier bestreiten wird? „Prinzipiell will ich schon spielen, muss aber abwarten, wie sich die Situation mit meinem Rücken und Corona entwickelt.“
In dasselbe Horn bläst Martin Wiegele. Der Gösser-Open-Sieger 2008, mittlerweile Vater zweier Töchter, überlegt noch, ob er heuer noch bei einem Challenger-Event aufteen wird. „Die Kategorie ist eingefroren, so gesehen geht es bei den Turnieren ,nur’ ums Preisgeld. Damit es sich wirtschaftlich rentiert, muss man da aber schon in die Top 15 kommen. Verpasse ich hingegen den Cut, mache ich 1000 Euro minus.“ Ein weiterer negativer Effekt der Corona-Krise: „Im Gegensatz zu den jungen Spielern habe ich mit meinen 42 Jahren definitiv ein Jahr verloren“, sagt der Grazer, der ein paar technische Veränderungen vorgenommen hat. „Das machte ich in dem Glauben, dass heuer kein Turnier stattfinden wird. Jetzt muss ich schauen, dass ich mein Spiel möglichst schnell stabilisiere.“
Schober fordert zum Geschlechterkampf
Trotzdem traut sich Wiegele in Lankowitz den Sieg zu. Dort wird heute auch Sarah Schober abschlagen und sich im Geschlechterkampf mit den Männern messen. Das erklärte Ziel der normalerweise auf der Ladies European Tour spielenden Leibnitzerin ist der Cut.