Es hat nicht viel gefehlt und Matthias Schwab hätte seinen ersten Sieg auf der PGA-Tour gefeiert. Der Steirer war am Finaltag bei der Barracuda Championship in Truckee am kalifornischen Lake Tahoe drauf und dran, seinen Rückstand aus Runde drei wettzumachen, spielte fünf Birdies und einen wunderbaren Eagle mit einem Grünbunkerschlag bei einem Par 5. Zwei Bogeys auf der Runde verhinderten aber ein Stechen mit dem Sieger Richy Werenski.

Der US-Amerikaner hatte nach der modifizierten Stableford-Zählweise am Ende 39 Punkte und Schwab 37, was für ihn den geteilten dritten Rang bedeutete. Als Preisgeld gab es aber immerhin 206.000 Dollar. „Damit man ein Turnier gewinnen kann, muss man an allen vier Tagen gutes Golf zeigen. Leider habe ich am dritten Tag etwas meinen Rhythmus verloren, diese Punkte sind mir dann am Ende abgegangen. Ich habe aber für mein Empfinden nicht den Sieg verpasst, sondern den dritten Platz gewonnen“, analysierte Schwab das bisher beste Ergebnis eines Österreichers auf der PGA-Tour. Im amerikanischen Fernsehen wurde der Steirer oft ins Bild gerückt, gab es auch gemeinsam mit seinem Ex-Unicoach Scott Limbaugh von der Vanderbild University ein ausführliches Interview.

Mit dem dritten Rang rückt der 25-Jährige seinem nächsten Ziel – der Tourkarte für die PGA-Tour – einen großen Schritt näher. Im sogenannten Non-Members-Ranking hält der Rohrmooser bei 246 Punkten. Damit fehlt ihm nur noch ein halbwegs gutes Ergebnis, um die Karte für die kommende Saison fix in der Tasche zu haben. Zwei Möglichkeiten bleiben Schwab dafür noch. Bei der PGA Championship ab Donnerstag und eine Woche später bei der Wyndham Championship, für die er sich durch Platz drei in Truckee qualifizieren konnte. Nach diesem Event benötigt er so viele FedExCup-Punkte wie die Top 125. Aktuell wären es 254. Schwab: „Danach werde ich sehen, ob ich auf der PGA-Tour weiterspielen kann oder zurück nach Europa kehren werde.“

Major-Debüt in San Francisco

Sein Major-Debüt gibt Schwab bei der PGA Championship in San Francisco. Im TPC Harding Park ist er der jüngste Österreicher, der sich jemals für eines der vier Grandslam-Turniere qualifizieren konnte. Noch am Sonntag reiste er mit seinem Caddy Benjamin Hayes vom Lake Tahoe mit dem Auto nach San Francisco. „Ich bin sehr guter Dinge für mein erstes Major-Turnier und werde alles versuchen, um wieder mein bestes Golf auf dem Platz zu bringen“, kann Schwab den Start des Turniers kaum mehr erwarten.

Neben Schwab werden bei der PGA Championship mit Bernd Wiesberger und Sepp Straka zwei weitere heimische Spieler antreten. Damit werden erstmals drei heimische Golf-Aasse bei einem Major-Turnier aufteen. Wiesberger, der beim prestigeträchtigen WGC-FedEx-St.-Jude-Invitational nicht über den etwas enttäuschenden 74 Rang hinauskam, dafür aber ein „Schmerzensgeld“ von 30.700 Dollar kassiert hat, will sich ab Donnerstag wieder von einer anderen Seite präsentieren.  Bei der PGA Championship hat der Burgenländer 2014 sein bisher bestes Grand-Slam-Resultat erobert. Es war für Wiesberger Platz 15, wobei er nach drei Tagen auf Platz zwei lag und am Finaltag mit Rory McIlroy, der das Turnier gewann, im Schlussflight spielen durfte. Frisch ausgeruht kehrt Straka in das Turniergeschehen zurück. Der Wiener erholte sich zu Hause in Alabama und will in Kalifornien seine zuletzt starke Form in ein gutes Ergebnis ummünzen. In der aktuellen Weltrangliste liegt Wiesberger auf Platz 29, Schwab verbesserte sich auf Rang 79 und Straka ist 146.