Dass große Ziel für 99 Prozent aller Golfprofis der Welt ist, sich für die PGA-Tour zu qualifizieren. Jede Woche geht es um ein gigantisches Preisgeld. Dazu ist das Fan-Interesse, ob im TV oder an Ort und Stelle – im Moment nicht möglich – enorm groß. Mit 25 Millionen aktiven Golfern und 35.000 Plätzen ist die USA mit Abstand der größte Golfmarkt der Welt. Speziell in den Führungsetagen der großen Unternehmen wird dieser Sport gern ausgeübt. Das macht es für die Turnierveranstalter leichter, potente Sponsoren an Land zu ziehen.
Golf-Legende
Ab heute wird das „Memorial Tournament“ am Muirfield-Village-Golfkurs in Dublin, Ohio ausgetragen, dabei geht es um ein Preisgeld von 9,3 Millionen Dollar. Hinter diesem Turnier steht Golflegende Jack Nicklaus, der im Rahmen dieser Veranstaltung mehrere Millionen Dollar für karitative Zwecke sammeln wird.
Im erlesenen Feld – erstmals wird auch Superstar Tiger Woods nach der Coronapause wieder ins Geschehen eingreifen – sind gleich drei Österreicher dabei. Von nur fünf Einladungen gingen zwei an Bernd Wiesberger und Matthias Schwab (Porträt Seite 10). Sepp Straka ist ja fixer Teil der PGA-Tour. Der Wiener, der das Turnier heute um 7 Uhr (lokale Zeit) eröffnen wird, spielte schon in der Vorwoche auf diesem Kurs und kam auf Rang 14. „Im Moment läuft es recht gut für mich, ich treffe den Ball ausgezeichnet“, verrät Straka. Was bedeutet, dass er eine unglaubliche Form haben muss, denn ansonsten hört man von ihm diese Aussage so gut wie nie.
Große Freude
Er freut sich vor allem über die Teilnahme der beiden anderen Österreicher, er spielte mit Schwab auch eine Trainingsrunde. „Mit Matthias verbindet mich schon lange eine enge Freundschaft, wir kennen uns seit frühester Jugend“, erzählt der Vielspieler. „Ich liebe es, auf dem Platz zu sein, es ist für mich das Wichtigste. Es ist quasi auch mein Training, denn auf der Driving Range stehe ich nicht mit so großer Begeisterung.“ Für den 27-Jährigen sieht es gut aus, dass er sich für das ab 6. August stattfindende PGA Championship, das erste Major-Event des Jahres, wird qualifizieren können.
Wiesberger, der wie Schwab die zweiwöchige Quarantäne mit viel Training gut über die Bühne brachte, freut sich, dass er sich nun wieder im Wettkampfmodus begeben kann: „Es war schwierig, nicht spielen zu dürfen, obwohl ich eine Einladung in der Tasche hatte. Aber ich habe in Kiawah Island in South Carolina gut trainiert. Nun bin ich schon gespannt, wie es mir im Wettkampf ergehen wird."
Mario Kleinberger