Was Spielberg für die Formel 1 ist, dafür steht Atzenbrugg quasi im Golf. So feiert die European Tour ab Donnerstag im Tullnerfeld mit den Austrian Open ihren Restart. Eine Woche später geht es gleich auf österreichischem Boden weiter, wenn am GC Adamstal bei den Euram Bank Open (15. bis 18. Juli) abgeschlagen wird.
Neben einigen prominenten Namen der aktuellen Golf-Elite teen in Atzenbrugg in Abwesenheit von Bernd Wiesberger und Matthias Schwab neun Österreicher auf – darunter auch Altmeister Markus Brier, der sich über die Nationalen Meisterschaften in Zell am See qualifizieren konnte. Der mittlerweile 52-Jährige konnte 2006 bei den Austrian Open (damals noch am GC Fontana) triumphieren. Und heuer? „Meine Erwartungen sind nicht allzu hoch. Der lange Kurs ist mir schon in meiner aktiven Karriere nicht gelegen – das war ein 23. Platz das Beste. Allerdings ist der Platz derzeit sehr trocken, da rollen die Bälle sehr weit. Das kommt mir entgegen. Wenn ich mich im Mittelfeld platzieren kann, bin ich zufrieden.“
Das Turnier geht unter strengen Corona-Auflagen über die Bühne. „Man darf eigentlich nicht viel machen, man fühlt sich hier ein wenig wie in einem Hochsicherheitsgefängnis“, sagt der Wiener. Jeder Spieler muss vor dem Turnierstart einen Test machen. „Das war etwas mühsam, weil man dreieinhalb Stunden auf das Ergebnis wartet und vorher nicht auf die Anlage darf“, sagt Brier.
Komplettabsage der Staysure Tour
Für Österreichs langjähriges Golf-Aushängeschild, das auch auf einen Startplatz in Adamstal hofft, ist es ein schwieriges Jahr, wurde doch die Staysure Tour, also die Senioren-Turnierserie der European Tour, heuer komplett abgesagt. „Das war meines Erachtens nicht notwendig. In Österreich oder Frankreich hätten wir definitiv spielen können, doch haben sie uns als zu hohe Risikogruppe eingestuft. Die Tour ist eben sehr England-lastig.“
Brier hat durch diese Entscheidung nicht nur einen Verdienstentgang, sondern muss sich auch nach anderen Beschäftigungen umsehen. „Wenn das nächste Turnier erst im Mai 2021 stattfindet, sind das triste Aussichten. Daher versuche ich, mich bei nationalen Veranstaltungen fit zu halten, und werde vielleicht auch wieder mehr für den ÖGV arbeiten.“