Sieg bei den offenen Amateur-Staatsmeisterschaften, Sieg in der Amateur-Wertung des Audi Circuit mit dem Gewinn bei allen vier Stationen, 36 unter Par in sechs Turnierrunden – Sie haben derzeit einen gewaltigen Lauf.
NIKLAS REGNER: Ja, ich bin auch sehr happy. Es war in den letzten Wochen definitiv sehr gutes Golf dabei. Der Audi Circuit war eine Top-Veranstaltung, weil mit so prominenten Spielern wie Matthias Schwab abzuschlagen und Kontakt zu knüpfen, ist für die Zukunft wichtig.
Worauf führen Sie Ihre derzeitige Topform zurück?
REGNER: Ich habe in den letzten Wochen gut trainiert und gehe meinen eigenen Weg.
Wie sieht dieser aus?
REGNER: Ich habe mein eigenes Team – Ernst Erlinger als Fitnesscoach und Dominic Angkawidjaja als Techniktrainer –, mit dem ich das Ziel European Tour verfolge.
Sie schlagen neben Max Steinlechner als zweiter Amateur ab 9. Juli bei den Austrian Open in Atzenbrugg ab. Ist es Ihre European-Tour-Premiere?
REGNER: Ja. Max und ich durften uns aussuchen, ob wir dort oder beim zweiten European-Tour-Turnier in Adamstal mitspielen wollen. Wir haben uns für Atzenbrugg entschieden, weil dort das bessere Starterfeld sein wird. Und es sind auch einige bekannte Namen dabei.
Kennen Sie den Platz?
REGNER: Ja, ich war dort vor zwei Jahren bei der Einzel-Europameisterschaft dabei. Da ist es nicht so gut für mich gelaufen, doch war das generell ein schlechtes Jahr.
Mit welchen Erwartungen teen Sie in Atzenbrugg auf?
REGNER: Die Top 30 möchte ich schon gerne erreichen. Wenn es noch weiter raufgeht, hätte ich auch nichts dagegen.
Wann folgt der Wechsel ins Profilager?
REGNER: Eigentlich wollte ich diesen Schritt am Ende des heurigen Jahres mit der European-Tour-School vollziehen. Aber nachdem diese abgesagt wurde, werde ich den Plan um ein Jahr verschieben. Durch die Coronakrise ist es auch schwierig mit den Sponsoren. Das macht den Wechsel ins Profilager nicht leichter.
Wie sind Sie durch die Coronakrise gekommen?
REGNER: Ich konnte gut trainieren, weil ich vom Golfplatz eine Matte mit heimgenommen habe und von dort zum Nachbarsgrund hinüberschießen konnte. Außerdem haben wir zu Hause einen kleinen Fitnessraum eingerichtet.
Was werden Sie heuer nach Atzenbrugg noch spielen?
REGNER: Ich hätte eine volle Kategorie für die Pro-Golf-Tour gehabt, doch auch dieser Plan hat sich geändert. Ich werde nur ein paar größere Amateurturniere, die Gösser Open sowie die Einzel- und die Team-EM spielen.
Ihre Stärken und Schwächen?
REGNER: Stärke ist sicher das Driven, da komme ich schon auf 280 bis 290 Meter. Das kurze Spiel und Putten ist immer verbesserungswürdig.
Machen Sie neben dem Golf noch eine Ausbildung?
REGNER: Nein, wenn ich den Weg des Profigolfers einschlage, möchte ich das zu einhundert Prozent machen.
Ihre Vorbilder?
REGNER: Im Golf natürlich Tiger Woods, generell aber Marcel Hirscher, weil er Unglaubliches geleistet hat und vom Menschlichen her ein super Typ und immer positiv ist.
Sie hätten einst auch beinahe eine Skikarriere gestartet.
REGNER: Ich war im Schülerbereich gut unterwegs und bin ein paar Mal österreichischer Meister geworden. Irgendwann musste ich dann zwischen Golf und Ski wählen. Die Entscheidung kam aus dem Bauch heraus.