Sportminister Werner Kogler wird heute in einer Pressekonferenz neue Maßnahmen für die Sportstätten präsentieren, erklärte aber bereits, dass Outdoor-Aktivitäten mit ausreichend Abstand bei der Wiederaufnahme ihres Betriebes „wohl schneller drankommen, als jene in geschlossenen Räumen“. Als Startschuss angepeilt wird angeblich der 1. Mai, allerdings erhoffen sich bestimmte Sportarten bereits früher grünes Licht.
„Wir haben vollstes Verständnis dafür, dass man als Gemeinschaft agieren muss. Wenn man allerdings sieht, was sich jetzt vor und in den Baumärkten abspielt, sollte es auch möglich sein, den Golfbetrieb wieder aufzunehmen“, argumentiert Gerald Stangl von der Murhof-Gruppe, zu der insgesamt 24 Golfklubs zählen. Noch wäre der Verlust überschaubar, „weil es in der Vergangenheit auch Saisonen gab, die wegen schlechten Wetters erst später starteten.“ Die Plätze seien auf alle Fälle spielbereit, Unklarheit herrsche noch darüber, wie man sich während des Spiels hinsichtlich Kontaktvermeidung (keine Fahne angreifen, keine Bunkerrechen, etc.) verhalten soll.
Mannschaftsmeisterschaften über Pfingsten
Auch im Tennissport schart man bereits in den Startlöchern. „Im Tennis sind die Gegner so weit auseinander wie in keiner anderen Sportart. Ich rechne damit, dass wir nächsten Montag loslegen können“, sagt Christian Zulehner, Vorsitzender des ÖTV-Länderkuratoriums. Die Vereine sowie auch der Verband hätten bereits Verluste hinnehmen müssen („Sponsoren brechen weg“), die Plätze seien längst spielbereit. Zulehner: „Die Mannschaftsmeisterschaften werden, insofern es geht, einen Monat später, also Ende Mai oder Anfang Juni starten. Das sollte möglich sein, weil heuer die Urlaubsreisen zu Pfingsten wohl leider ausfallen werden.“
Nicht minder unsicher ist die Situation von Betreibern von Hallen und Co. „Selbst wir als großer Sportstättenbetreiber haben trotz guter Drähte und guter Zusammenarbeit mit allen offiziellen Ebenen noch keine Informationen, wie es weitergeht“, sagt Markus Pichler von der Sport-Union, „trotz des Betretungsverbots sind Wartungen und Instandsetzungen natürlich erlaubt.“ Ein Hochfahren der Anlagen wäre sofort möglich, Bäder würden allerdings knapp drei Tage brauchen.
Ansteckung im Wasser höchst unwahrscheinlich
Aufgrund Chlor, Wasserumwälzung und Verdünnung sei eine Ansteckung im Wasser höchst unwahrscheinlich. Nach Angaben des deutschen Bundesumweltamts (12. März) ist die Struktur von SARS-CoV-2 anderen Coronaviren sehr ähnlich, wobei da „Wasser keinen relevanten Übertragungsweg darstellt“. In Umkleiden und Duschen müssten die geforderten Sicherheitsabstände und Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Für Sport-Austria-Präsident Hans Niessl steht auf alle Fälle fest: "Spitzensportler sollten die Möglichkeit erhalten, ebenfalls unter klaren Sicherheitsvorkehrungen, ihr Training auf den dafür geeigneten Trainingsstätten wieder durchführen zu können. Am Beispiel Deutschlands sieht man, dass auch der Mannschaftssport wieder – in Kleingruppen – trainieren könnte, wobei auch in diesem Bereich eine entsprechende Kontrolle stattfinden muss."