Eigentlich ist Jim Furyk einer von der ruhigeren Sorte. Nachdem der Profi-Golfer aus Pennsylvania in Atlanta jedoch den finalen Putt, der ihm sage und schreibe 11,35 Millionen Dollar (8,46 Millionen Euro) einbrachte, versenkt hatte, hüpfte Furyk wie von der Tarantel gestochen auf dem Green und um seine herbeistürmende Frau herum. "Es hat mich nach dem letzten Putt wie der Blitz getroffen. Ich war so verdammt aufgeregt, ließ den Putter fallen. Und dann weiß ich eigentlich gar nichts mehr", analysierte Furyk im Nachhinein seinen emotionalen Ausbruch.
Als Elfter war der US-Open-Sieger 2003 in das Saisonfinale um das höchste Preisgeld der Sportgeschichte gestartet. Und am Ende hatte er auf dem East-Lake-Kurs einen Schlag Vorsprung auf den Engländer Luke Donald. Die Belohnung: Neben den 1,35 Millionen Dollar für den Turniersieg (es war sein 16. auf der PGA-Tour insgesamt) gab es auch die Prämie von 10 Millionen Dollar für den Gesamtsieg in der FedEx-Cup-Serie. Dabei hatte Furyk vor vier Wochen noch den Start beim Play-off-Achtelfinale regelrecht verschlafen. Sein Wecker hatte nicht funktioniert - der Weltranglisten-Sechste wurde daraufhin disqualifiziert.
Zeit zum Feiern blieb Multimillionär Furyk, der ohne den Bonus bisher 4,8 Millionen Dollar in diesem Jahr mit drei Toursiegen aufgehäuft hat, aber nicht. Kaum war das Blitzlichtgewitter bei der Siegerehrung abgeklungen, flog der Weltranglisten-Sechste zusammen mit dem zwölfköpfigen Ryder-Cup-Tross der USA nach Cardiff in Wales. Dort kommt es von Freitag bis Sonntag zum Vergleichskampf mit Europa. Allerdings geht es beim 38. Ryder Cup auf dem Celtic Manor Kurs in Newport nicht um Geld, sondern "nur" um die Ehre.