Österreichs Handballmänner haben es am Dienstag verpasst, sich versöhnlich von der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei zu verabschieden. Zum Abschluss von Gruppe D unterlagen Nikola Bilyk und Co. in Bratislava Belarus in einem in Sachen Aufstieg bedeutungslosen Duell trotz langer Führung mit 26:29 (16:16) und beendeten die Endrunde ohne Punkt.

Damit verpasste man auch den erhofften 15. Platz klar, der den Österreichern eine Setzung im dieses Frühjahr stattfindenden WM-Qualifikations-Play-off gesichert hätte. So aber muss die Truppe von Ales Pajovic noch in ein Vor-Play-off.

Der Start verlief aus rot-weiß-roter Sicht gut, auch ohne den am Montag wegen Corona abgereisten Defensivspezialisten Lukas Herburger und den im ersten Spiel verletzten Rückraummann Lukas Hutecek. Bis zu vier Tore Vorsprung arbeitete man heraus (10:6/15. und 12:8/18.), brachte sich mit einigen Fehlern in der Offensive und einer neuerlich nicht überzeugenden Defensive aber bis zur Pause um die Früchte seiner Arbeit. Wie erwartet war es Weltklasse-Kreisläufer Arsjom Karaljok, der die österreichische Abwehr vor einige Probleme stellte.

Hatte Pajovic in den Minuten vor der Pause mehreren bisher nicht oder kaum eingesetzten Akteuren Spielzeit gegeben, stand bei Wiederbeginn die Einsergarnitur am Feld. Sie konnte zwar auf 19:17 stellen (35.), sich aber nicht entscheidend absetzen. Das ermöglichte dem Gegner, der auf Shooter Uladsislau Kulesch verzichten musste und auch viele junge Spieler aufbot, wieder heranzukommen. In der 45. Minute ging Belarus sogar erstmals in Führung (21:20) und ließ sich diese nicht mehr nehmen. Ein echtes rot-weiß-rotes Aufbäumen blieb aus, spätestens mit dem 27:24 (55.) war die Partie gelaufen.

Zuvor hatte sich in Bratislava Deutschland gegen Polen mit 30:23 durchgesetzt und damit Platz eins in der Gruppe sowie zwei Punkte für die Hauptrunde geholt. Trotz des Ausfalls von neun positiv getesteten Spielern verschaffte sich die DHB-Auswahl eine perfekte Ausgangsposition für die zweite Turnierphase, in der Titelverteidiger Spanien, Norwegen, Schweden und Russland warten.