Österreich hat das zweite Vorrunden-Match bei der Handball-WM der Frauen in Spanien verloren. Im Gruppe-H-Schlagabtausch gegen Argentinien unterlagen die ersatzgeschwächten Österreicherinnen am Samstag in Torrevieja mit 29:31 (14:18). Kleine Schwächen in der Deckung und im Passspiel sowie der größere Kräfteverschleiß aufgrund einiger Corona-Infektionen gaben am Ende den Ausschlag. Den Aufstieg in die Hauptrunde hat Rot-Weiß-Rot nach dem Auftaktsieg aber fast sicher.
Die Argentinierinnen waren praktisch die gesamte Spielzeit über in Führung und wirkten spritziger als Österreich. Der ÖHB-Auswahl fehlten fünf Spielerinnen ebenso wie Teamchef Herbert Müller, die wegen positiver Coronatests jeweils in Quarantäne sind.
Nach der Pause lagen die Südamerikanerinnen schon mit 23:17 voran, ehe die Österreicherinnen eine Aufholjagd starteten. Zwei Minuten vor Schluss kam Österreich auf minus ein Tor heran, doch die letzten Würfe scheiterten. Argentinien traf fünf Sekunden vor Schluss zum 31:29.
Vor allem Katarina Pandza (10 Tore) und Patricia Kovacs (9) hatten ihre Truppe immer wieder im Spiel gehalten. Bei Argentinien war Elke Karsten mit elf Treffern überragend, sie wurde auch zur besten Spielerin der Partie gekürt. "Ich glaube, wir haben viel in der ersten Hälfte verloren", sagte die 19-jährige Pandza. "Obwohl wir am Anfang eine gescheite Deckung gespielt haben, sind wir dann ein bisschen in Schwierigkeiten geraten."
Vor dem Spiel hatte das Team einen neuerlichen Corona-Ausfall vermelden müssen. Diesmal erwischte es Kreisläuferin Josefine Huber, teilte der ÖHB mit. Die Auswahl hatte bereits beim Auftaktsieg über China ohne Teamchef Müller und vier Stammspielerinnen antreten müssen. Das Coaching vor Ort übernahm Müllers Bruder Helfried. "Wir haben die erste Halbzeit ein bisschen verschlafen. Sie sind immer in die Lücken gegangen", erklärte Helfried Müller, der sich wegen des gezeigten Kampfgeists trotzdem stolz zeigte. "Unfassbar. Schade, dass wir nicht belohnt worden sind."
Am Freitag vor dem 38:27 gegen die Chinesinnen war mit Nora Leitner eine Kreis-Spielerin nachnominiert worden. Mit Huber und Stefanie Kaiser fallen die beiden Stammspielerinnen auf der Kreisposition aus, zudem fehlen Torfrau Petra Blazek, Sonja Frey und Nina Neidhart. "Die zwei Tore, die am Ende gefehlt haben, hätte wahrscheinlich Petra geschossen. Von Sonja, Steffi und Nina brauchen wir gar nicht anfangen", sprach Pandza die Schwächung des Kaders an, der auf zwölf Frauen geschrumpft war.
Am Montag wartet auf die erstmals seit zwölf Jahren bei einer Endrunde vertretenen Österreicherinnen noch Gastgeber und Medaillenkandidat Spanien. Weitere Ausfälle würde das Team aber kaum verkraften können.