Es wirkt fast, als hätte da die Losfee ihre Hände im Spiel gehabt. Mit dem Spiel gegen China startet das österreichische Frauen-Handballnationalteam am Donnerstag (18 Uhr) in die Weltmeisterschaft 2021 – und im Reich der Mitte hat Rot-Weiß-Rot auch 2009 zum letzten Mal an einer WM teilgenommen. Zwölf Jahre ist die letzte WM-Teilnahme Österreichs her. Oder wie Teamchef Herbert Müller sagt: "Das sind drei, vier Trainerleben." Doch er ist eine der wenigen Konstanten, wenn man die bevorstehende und die letzte WM miteinander vergleicht, die anderen beiden sind Torfrau Petra Blazek und Sonja Frey.
Blazek ist mittlerweile in den Kreis jener Teamspielerinnen aufgestiegen, die 200 Einsätze für das Handballteam hinter sich haben. Was sich im Vergleich zu 2009 also definitiv geändert hat, ist ihre Erfahrung, was gleich geblieben ist, ist ihre Aufregung. "Es ist mittlerweile meine vierte WM. Aber jedes Spiel ist eine neue Herausforderung – und ich bin genau so aufgeregt wie damals", sagt die 34-Jährige.
Auf ihr Team warten in der Vorrunde neben China noch Argentinien und Gastgeber und Titelkandidat Spanien. Für Teamchef Müller eine ideale Konstellation. "Asien, Südamerika und der Gastgeber. Das ist eine Gruppe, die Spaß macht", sagt er, betont aber liebevoll: "Wir reden nicht von Fallobst. Das sind keine Nationen, die man im Vorbeigehen wegräumt." Spanien wohl am allerwenigsten, die Gastgeberinnen sind Vize-Weltmeisterinnen und spielen um den großen Coup. China und Argentinien gilt es auf dem Weg zum Ziel, der Hauptrunde, zu schlagen.
Die WM ist für Österreich gleichzeitig ein großes Etappenziel auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft 2024. Die Erfahrung ist unbezahlbar, sagt Teamchef Müller: "Diese EM ist der Höhepunkt im Vierjahresplan. Bei einer Weltmeisterschaft kann die Mannschaft nicht nur einen Schritt, sondern drei Sprünge machen. Wir wollen in die Hauptrunde. Und ich will, dass die Mannschaft nicht den Druck spürt, sondern dass sie es will."