Der SC kelag Ferlach hat sich in den letzten Jahren in der heimischen Liga zu einem Team entwickelt, das sich mehr den Spitzenklubs annäherte, als den Vereinen in den hinteren Regionen. Letzte Saison gab es Platz sechs, war die Mannschaft erstmals im Europacup engagiert. Heuer wurde die Liga von zehn auf zwölf Vereine aufgestockt, dadurch es eine Veränderung im Modus gegeben hat. Die ersten acht der Tabelle nach dem Grunddurchgang bestreiten das Viertelfinale mit Picksystem. Heißt, der Erstplatzierte beginnt mit der Wahl des Gegners. Jene Klubs, die die Ränge neun bis 12 einnehmen, ermitteln einen Absteiger.
Bei den Ferlachern fand ein großer Umbruch hinsichtlich Trainer und Legionäre statt. Vom Co-Trainer zum Headcoach ist Miro Barisic aufgestiegen, der heuer vor der Aufgabe steht, aus einem äußerst jungen Team eine schlagkräftige Truppe zu formen. Das Team hat heuer einen Altersdurchschnitt von etwa über 23 Jahre, was Barisic nicht darin hindert, das Ziel nach oben zu schrauben. "Wir peilen den vierten Rang an, was natürlich nicht leicht werden wird, aber wir müssen uns solche Vorgaben geben, um als Team immer hungrig zu bleiben." Dem Coach ist es schon bewusst, dass die Leistungskurve Ausschläge nach oben und unten haben wird.
Etwas schaumgebremster zeigt sich Kapitän Dean Pomorisac, der in den letzten zwei Saisonen stets mit langwierigen Verletzungen herum kämpfen musste, aber nach wie vor das Herz der Mannschaft ist. Dem 32-Jährigen geben die Leistungsschwankungen in der Vorbereitung zu denken, aber er hält den eingeschlagenen Weg für richtig. "Wir haben zwar viel Routine im Team verloren, aber es ist an der Zeit, dass die Spieler, die Richtung Mitte zwanzig sind, Verantwortung übernehmen müssen. Die Top acht sollten auf alle Fälle möglich sein", sagt der verlässliche Torschütze, der froh über das Ende der anstrengenden Vorbereitungszeit, die oft zwei Einheiten pro Tag beinhaltete.
Starker Slowene
Der neue große Hoffnungsträger ist Neuzugang Jure Kocbek. Der Slowene hatte tolle Angebote von Spitzenklubs aus der Heimat, er wollte aber nach Beendigung seines Studiums nach Österreich. "Er will sich in Österreich einen Namen erspielen, da er vorhat, in Österreich sesshaft zu werden", erklärt Obmann Walter Perkounig, der in der Vorbereitung im Team viel Licht und Schatten sah.
Die Folgen von Corona spürt der Klub stark, abgesehen von einem wirtschaftlichen Minus, gab es beim Nachwuchs einen starken Rückgang. "In der Altersklasse zwischen acht und elf Jahren hatten wir immer um die 70 Kinder, heuer waren es nur neun an der Zahl", erklärt Perkounig, der mit dem Klub eine Rückholaktion hinsichtlich Kinder, Fans und Sponsoren plant.
Mario Kleinberger