Österreichs Handballer haben bei der WM in Ägypten am Sonntag auch das dritte Spiel des President's Cup gewonnen. In einer tabellarisch bedeutungslosen Partie mühte sich eine umgekrempelte ÖHB-Auswahl nach schwachem Start zu einem 36:29 (18:14) und muss sich im abschließenden Spiel um Platz 25 am Mittwoch wohl steigern. Denn dort wartet auf die Truppe von Teamchef Ales Pajovic aller Voraussicht nach Tunesien und damit ein weit härterer Gegner.
Die Partie gegen die "Jugendauswahl" von Südkorea, die sich mit einem Durchschnittsalter von 20,3 Jahren vom Rest des WM-Feldes deutlich abhebt, lief für Österreich zu Beginn alles andere als nach Wunsch. Rot-Weiß-Rot leistete sich zu viele technische Fehler, kam zwar von 1:4 auf 4:4 (9.) zurück, geriet dann aber neuerlich mehrmals mit drei Toren in Rückstand.
Erst gegen Ende der ersten Hälfte gewann die neuformierte Truppe an Souveränität. Flügel Sebastian Frimmel bzw. die Rückraumleute Daniel Dicker und Christoph Neuhold (alle Magenverstimmung) fehlten, dafür kehrten die zuletzt angeschlagenen Aufbau-Routiniers Kapitän Gerald Zeiner (vorerst auf der Bank) und Dominik Schmid zurück. Mit einem 5:0-Lauf zog man von 9:11 (19.) auf 14:11 (25.) davon. Auch Goalie Thomas Bauer, im President's Cup bisher nicht im Kader, hatte mit neun Paraden an seinem 35. Geburtstag daran seinen Anteil.
Thomas Eichberger - neben Neuhold und Dicker der dritte Steirer im Team - war zwar auf der Bank, doch Thomas Bauer spielte durch. Der Einserkeeper der Österreicher feierte übrigens seinen 35. Geburtstag.
Richtig befreit spielte Österreich, bei dem die Routiniers nur wenig Spielzeit erhielten, aber auch nach Seitenwechsel nicht auf. Südkorea, das im Turnierverlauf zum Teil hohe Niederlagen wie das 29:51 gegen Slowenien kassiert hatte, kam mehrmals auf zwei Tore heran. Erst mit dem 31:26 in der 53. Minute war die Partie endgültig gelaufen.
"Das Problem war unser Fokus am Start. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Und wenn du nicht bei hundert Prozent bist, ist es gegen Südkorea schwer", sagte Pajovic, der viel wechselte. So waren die beiden Flügel Julian Pratschner mit neun bzw. Julian Ranftl mit acht Treffern die Toptorschützen. "Aber wir haben das Spiel im Griff gehabt, der dritte Sieg ist da", meinte Pajovic. "Ich bin sehr zufrieden."
Platz eins in President's-Cup-Gruppe II war den Österreichern schon vor Anpfiff sicher gewesen, sie treffen nun vermutlich auf Tunesien.