Österreichs Nationalmannschaft der Herren wird heute als Zeichen der Anteilnahme mit Trauerflor das EM-Qualifikationsspiel gegen Estland bestreiten. Vor dem Spiel in Graz wird außerdem eine Trauerminute abgehalten. „Wir alle sind zutiefst betroffen. Es war ein Schock“, sagt Torhüter Thomas Eichberger, „bei aller Trauer müssen wird das im Spiel aber ausblenden.“ Das Nationalteam hat während des Abendessens im Grazer Hotel von dem Terrorakt in Wien erfahren. „Die Spieler aus Wien haben sehr bald Nachrichten erhalten“, erzählt er, „wir haben dann bis in die Nacht die Ereignisse im Fernsehen verfolgt.“

Das Team befindet sich vor dem Auftakt in die Qualifikation zwischen Hotel und Halle in der Abgeschiedenheit der „Bubble“. Mit Lesen oder Physiotherapie wird die Zeit zwischen den Einheiten verbracht, dazu kommt das Studium des Gegners. „Wie auch bei uns fehlen bei ihnen wichtige Legionäre. Ich denke aber, dass wir in der Lage sind, sie zu schlagen“, sagt Eichberger, dessen Stern bei der heurigen Heim-EM aufgegangen ist. Mit wilden Paraden und großen Emotionen spielte er sich in die Auslage und die Herzen der Fans.

Die Leistungen brachten ihm zudem einen Vertrag bei Eisenach in der zweiten deutschen Liga. „Die zweite Liga ist ein Haifischbecken, in dem jeder jeden schlagen kann. Die Topteams würden in Österreich sicher um den Meistertitel mitspielen. Auch, weil sie auf allen Positionen doppelt mit guten Leuten besetzt sind.“

Für die Thüringer begann die Saison „durchwachsen mit unnötigen Niederlagen. In Deutschland bekommst du in so einer Situation schnell Druck vom Vorstand. Aber wir haben es drauf, vorne mitzuspielen. Es fehlt noch die Konstanz im Angriff.“ Doch auch in Deutschland sorgt Corona für viele Probleme. „In den vergangenen zwei Runden wurden fast zehn Spiele abgesagt – wir werden sehen, wie lange es noch geht.“

Die Konzentration gilt nun aber Estland und Bosnien-Herzegowina (Sonntag). Ein Sieg scheint schon heute Pflicht. Gruppenplatz eins in der Quali für 2022 wird den Deutschen schwer zu nehmen sein, aber auch im Rennen um Platz zwei zählt ab heute jeder Punkt.