Einst Stammgast bei Endrunden, läuft Österreichs Frauen-Nationalteam seit 2009 der Qualifikation für eine EM oder WM nach. Spätestens 2024 will man wieder im Konzert der Großen mitspielen - und geht der guten Entwicklung des Frauenteams zum Trotz auf Nummer sicher: An der Seite von Ungarn und der Schweiz bewirbt sich Österreich für die EM. Die Vergabe erfolgt bereits diese Woche in Stockholm.
Der ÖHB ist überzeugt, mit u.a. den Männer-EM-Turnieren 2010 und 2020 überzeugende Argumente geliefert zu haben. Ob der Plan aufgeht, wird man schon bald wissen. Dann die Entscheidung fällt am Samstag um 12.00 Uhr beim EHF-Kongress im Rahmen der Finalspiele der Männer-EM. Als Konkurrenten treten Russland bzw. eine weitere länderübergreifende Bewerbung von Tschechien, der Slowakei und Polen in Erscheinung.
Tatkräftigen Unterstützung vom Bund
"Die Frauen kommen in der öffentlichen Wahrnehmung etwas zu kurz", erklärte ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner bei einem Medientermin am Dienstag in der Wiener Stadthalle. Anwesend war da auch Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler, der die frohe Kunde von der finanziellen Unterstützung überbrachte. "Wir unterstützen die Bewerbung tatkräftig, sowohl was Finanzielles als auch Infrastrukturelles betrifft", erklärte Kogler, der sich nach dem Besuch von vier österreichischen EM-Partien als Handball-Fan outete.
Und Frauenministerin Susanne Raab betonte: "Sport ist keine Männerdomäne. Wir haben in Österreich viele exzellente Sportlerinnen im Spitzen- und Breitensport und daher ist es mir ein besonderes Anliegen, diese Frauen auch vor den Vorhang zu holen. Die mögliche Austragung der EM 2024 bietet die tolle Chance zu zeigen, was Sportlerinnen in Österreich leisten. Sport ist auch ein verbindender Faktor bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Es geht nicht darum, woher jemand kommt, sondern was man im Team gemeinsam leistet."
Innsbrucker Olympiahalle als Spielort in Österreich
1995 war Österreich gemeinsam mit Ungarn zuletzt Gastgeber, 24 Jahre später soll es wieder so weit sein. Als Spielort von zwei Vorrundengruppen ist die Innsbrucker Olympiahalle vorgesehen, das Finale würde in der gerade im Bau befindlichen 20.000er-Halle von Budapest über die Bühne gehen. "Das wäre eine neue Dimension", betonte Rabenseifner.